Mautstation im Chaos
Gigantischer Verkehrsstau sorgt für Lichtermeer
Nach dem Ende der acht Tage dauernden National Day- und Mid-Autumn-Festival-Feiertage in China staute sich der Verkehr an der Wuzhuang-Mautstation in Chuzhou zu einem spektakulären nächtlichen Lichtermeer. Tausende Fahrzeuge warteten stundenlang, um die 36-spurige Station zu passieren, wie eindrucksvolle Drohnenaufnahmen zeigen, die im Internet viral gingen.
Die Wuzhuang-Mautstation ist die größte in China und eine der größten in ganz Asien. Am Montag führten die Heimreisen nach den Feiertagen zu einem massiven Rückreiseverkehr, der die Kapazität der Station weit überstieg. Fahrzeuge bildeten lange Schlangen und mussten sich von mehreren Fahrspuren auf nur vier Fahrspuren zusammenfädeln – mit minimaler Bewegung über Stunden hinweg. Einige Fahrer warteten mehr als sechs Stunden, größere Unfälle wurden jedoch nicht gemeldet.
Rekordverdächtige Reiseperiode
Die Behörden hatten erwartet, dass an diesem Tag über 120.000 Fahrzeuge die Station passieren würden. Das Stauereignis fiel in eine ohnehin rekordverdächtige Reiseperiode: Zwischen dem 1. und 8. Oktober 2025 wurden laut Chinas Ministerium für Kultur und Tourismus landesweit 888 Millionen Reisen unternommen – 123 Millionen mehr als während der einwöchigen Nationalfeiertage im Jahr 2024. Die inländischen Tourismusausgaben erreichten 809 Milliarden Yuan (ca. 110 Milliarden Euro), ein Plus von 108 Milliarden Yuan im Vergleich zum Vorjahr.
Chinas Straßen zunehmend überlastet
Das Verkehrsgeschehen an der Wuzhuang-Mautstation verdeutlicht die Belastungen, denen Chinas Straßeninfrastruktur während der Hauptreisezeiten ausgesetzt ist. Bereits in der Vergangenheit kam es zu massiven Staus: 2010 ereignete sich auf der Beijing-Tibet-Expressway der bislang längste Stau der Welt – über 100 Kilometer lang und zwölf Tage andauernd, verursacht durch Lkw-Verkehr und einspurige Straßenabschnitte.
Auch 2025 war die erhöhte Reisedichte durch die Kombination von Nationalfeiertag und Mid-Autumn-Festival ein zentraler Faktor für das Chaos. Trotz zusätzlicher Mitarbeiter zur Unterstützung der Mautstation blieben die Verzögerungen auf den Autobahnen aus den östlichen Provinzen bestehen.
Ministerium sieht positiven Effekt
Die Drohnenvideos des gigantischen Staus erreichten Millionen von Klicks und sorgten für Diskussionen über die Logistik von Feiertagsreisen in China. Gleichzeitig hob das Ministerium hervor, dass die hohen Reisezahlen einen deutlichen wirtschaftlichen Effekt hatten und die inländische Tourismusbranche stark ankurbeln.
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