Risse entdeckt

Hitze-Alarm am Matterhorn

Wissenschaft
17.07.2003 07:54
Nach der Swissair bekommt in diesen Tagen ein weiteres Schweizer Wahrzeichen Risse: Das Matterhorn, der mit 4.478 Meter höchste Berg der Schweiz, bröckelt.
Seit am Dienstag tonnenweise Gesteinsmassenaus 3.400 Meter Höhe zu Tal donnerten, ist das "Hörnli"für Bergsteiger gesperrt. Die wochenlange Hitze hat zunächstden Schnee weggeschmolzen und dann den Dauerfrost angegriffen.Wo normalerweise Minustemperaturen herrschen, knallt die Sonnejetzt ungehindert auf die Felsen. Als Folge wird der Berg brüchig.Geologen sind aber doch besorgt.
 
Für Bergsteiger gesperrt
Rund 150 Bergsteiger wollen in der Hauptsaison proTag auf das Horn. Schon immer bröckelte es zwischen ihrenFüßen, Fehltritte kosten pro Jahr etwa zehn Menschendas Leben. Jetzt ist es offiziell gesperrt, was es noch nie gab,und was sich nach Angaben des Bergführerpräsidentenvon Zermatt, Miggi Biner, nicht kontrollieren lässt. "Wirhaben den Berg jetzt für gesperrt erklärt. Wenn einertrotzdem raufgeht, wäre das kompletter Selbstmord", sagtBiner.
 
Etwa 90 Bergsteiger wurden am Dienstag fünfStunden lang mit Hubschraubern vom Berg geholt. Kurz zuvor hattensich hunderte von Kubikmetern Gesteinsmassen in 3.400 Meter Höhegelöst. Das Geröll löste sich im Bereich der Hauptrouteam Hörnligrat. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.Aber dieses Glück muss es nicht ein zweites Mal geben, warnenBergführer. Keiner von ihnen ist derzeit bereit, auf denBerg zu gehen, sagt Biner. Geologen prüfen, ob etwa durchSprengungen weitere Abstürze kontrolliert ausgelöstwerden können. "Es sind noch mehrere lose Felsblöckezu sehen", weiß Biner.
 
Tauwetter führt zu lockeren Felswänden
Jetzt werden durch das Tauwetter Felswände gelockert,die normalerweise durch das Eis zusammen gehalten werden. Tauwasserunterspült die Felsen, wirkt wie Seife, über die dasGestein weggespült wird. Permafrost oder Dauerfrostbodenist ein Untergrund, der für mindestens zwei Jahre eine Temperaturvon null Grad nicht überschreitet. Jetzt liegt die Null-Grad-Grenzean vielen Tagen bei über 4.400 Meter.
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