Ironie des Weinens

Krokodile vergießen Tränen beim Fressen

Wissenschaft
04.10.2007 16:42
Nach einer Jahrhunderte alten Redensart werden "Krokodilstränen" dann vergossen, wenn man durch Weinen Trauer und Betroffenheit heuchelt. Wie amerikanische Forscher nun herausgefunden haben, existieren "Krokodilstränen" bei den namensgebenden Reptilien wirklich und sogar im sprichwörtlichen Sinn. Denn Krokodile weinen bei der Nahrungsaufnahme tatsächlich - dass sie mit ihrer Beute Mitleid haben, darf allerdings bezweifelt werden.

Bei einer Untersuchung durch US-Forscher stellte sich heraus, dass Krokodile beim Fressen nicht nur feuchte Augen bekommen, sondern dass es aus den Tränendrüsen mitunter sogar regelrecht nur so heraussprudelt.

Angeregt wurde die Untersuchung durch den Bericht eines Neurologen über ein seltenes, mit Gesichtslähmung verbundenes Syndrom, bei der die Patienten während des Essens weinen müssen. Daraufhin untersuchte der Zoologe Kent Vliet von der Universität von Florida, ob die auch im Englischen gängige Redensart "Krokodilstränen vergießen" tatsächlich auf biologischen Tatsachen beruht. In einem Zoo filmte Vliet vier Kaimane und drei Alligatoren beim Fressen. Dabei vergossen fünf der sieben Tiere tatsächlich Tränen, wie Vliet im US-Magazin "BioScience" berichtet.

Tränen ohne Mitgefühl
Mitgefühl mit den unglücklichen Opfern spiele dabei allerdings keine Rolle, erklärte Vliet. Weil die Tiere beim Fressen heftig zischen und schnaufen, werde Luft so stark durch die Nasenhöhlen gepresst, dass sie in die Tränendrüsen dringe und diese zum Entleeren bringe, vermutet Vliet. Die Krokodile des Parks konnte der Forscher allerdings nicht untersuchen. Im Gegensatz zu den gefangenen Kaimanen und Alligatoren verspeisen diese gewöhnlich ihr Futter im Wasser - wobei die Augen zwangsläufig feucht werden.

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