Formel 1

Michael Schumacher übernimmt WM-Führung

Sport
16.06.2003 07:55
999 WM-Punkte insgesamt, Übernahme der WM-Führung mit dem sechsten Sieg in Montreal: Michael Schumacher hat den Großen Preis von Kanada gewonnen. Es war der zweite Doppelsieg eines Brüderpaares in der Formel-1-Geschichte, sein Bruder Ralf wurde Zweiter. Vor zwei Jahren war der Zieleinlauf umgekehrt. Dritter im Ziel: Ralfs Williams/BMW-Kollege Juan Pablo Montoya, der sich einen Dreher geleistet hatte.
Kimi Räikkönen musste die WM-Führungabgeben, er kam nur als Sechster ins Ziel. Dennoch eine starkeLeistung, denn er war aus der Box ins Rennen gegangen. David Coulthardim zweiten McLaren/Mercedes schied aus.
 
Vor dem Start hatte sich das McLaren-Team entschieden,Kimi Räikkönen aus der Boxengasse starten zu lassen.Somit nutzte man die Gelegenheit, den MP4/17D randvoll zu tankenund Räikkönen auf eine Einstoppstrategie ins Rennenzu schicken. Auch bei Jordan wählte man für Ralph Firmaneine ähnliche Strategie. Der Ire mit englischem Pass starteteebenfalls aus der Boxenstraße.
 
Das Rennen:
 
Am Start behielt Ralf seine Führung
Als die fünf roten Ampeln erloschen waren, verteidigtendie vier Erstplatzierten ihre Positionen. Derweil hatte sich RubensBarrichello seinen Frontflügel am Renault von Fernando Alonsobeschädigt und musste seine Box ansteuern. Probleme gab esauch bei Antonio Pizzonia, der in der Haarnadel mit Jarno Trulliden zweiten Renault erwischt hatte. Beide Fahrer sahen sich ebenfallsgezwungen ihrer Box den ersten Besuch abzustatten.
 
Vorne versuchte Ralf Schumacher einen kleinen Vorsprungherauszufahren, hatte jedoch schnell seinen Bruder Michael imHeck. Hintergrund war ein Dreher von Juan Pablo Montoya in derSchikane, der zustande kam, weil der BMW-Williams-Pilot seineGänge manuell runterschalten musste. Montoya verlor dabeinicht nur 10 Sekunden, sondern fiel auch hinter Fernando Alonsozurück.
 
Für Jarno Trulli setzte sich derweil die Pechsträhnefort. Der Renault-Pilot verlor nur wenige Runden nach seinem erstenBoxenstopp den Mantel eines seiner Reifen und musste zum Reifenwechselnwieder an die Box. Als der Italiener wieder auf der Strecke war,drehte er sich in der Haarnadel und musste sich mit ansehen, wiesein Teamkollege Alonso von Montoya überholt wurde. Der Kolumbianermachte sich fortan auf die Jagd nach den beiden Schumacher-Brüdern,die sich an der Spitze des Feldes ein Familien-Duell lieferten.
 
Nach dem frühen Ausfall hatte Jacques einernstes Wörtchen mit seinem Team zu reden
 
Nachdem Heinz-Harald Frentzen erneut frühzeitigsein Rennen beenden musste, schied auch - zum wiederholten Male- Lokalmatador Jacques Villeneuve bei seinem Heim-GP aus. DerKanadier hatte auf Platz 9 liegend lange eine Gruppe bestehendaus Wilson, Heidfeld, Fisichella, Button, Räikkönenund Barrichello angeführt, musste dann aber verärgertaus seinem B?A?R aussteigen. Ob sich der Kanadier auf seiner Privatpartyin seinem Restaurant Newtown heute Abend dennoch amüsierenwird, bleibt dahingestellt.
 
Die ersten Boxenstopps
Nach 20 Runden standen die ersten Boxenstopps beiBMW-Williams an und auch Michael Schumacher steuerte eine Rundespäter seine Box an. Dabei waren die Italiener einen Tickschneller als die Briten und der Weltmeister kam vor seinem Bruderwieder auf die Strecke. Die Führung hatte er dennoch nichtinne: Fernando Alonso im Renault führte plötzlich denKanada GP an. Der Spanier zeigte während des gesamten Rennenseine hervorragende Leistung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache,dass die Franzosen im Vorfeld des Rennens davon sprachen, dasses "ihr schlechtester GP sein könnte".
 
Fünf Runden länger konnte Alonso alsRalf Schumacher draußen bleiben, musste dann aber auch nachtankenund fiel auf den vierten Platz zurück, während seinTeamkollege Jarno Trulli endgültig seinen R23 abstellte.
 
Kimi arbeitete sich nach vorne
Klammheimlich hatte sich Kimi Räikkönennach vorne in die Punkteränge gearbeitet, doch eine Rundevor Rennhälfte geschah ihm das gleiche wie bei Trulli: DerMichelin-Reifen hatte sich auf der Geraden von der Felge gelöstund der Finne steuerte seine Box zum ersten und letzten Mal an.Es ging aber schön weiter mit sich lösenden Komponenten:Rubens Barrichello verlor sein linkes Luftleitblech, Montoya seinenrechten Rückspiegel und Ralf Schumacher seinen linken Rückspiegel.Weshalb die Rückspiegel abbrachen, ist unklar.
 
In der 47. Runde - wieder eine vor seinem Bruder- musste Ralf zum letzten Mal nachtanken, aber obwohl sich derKerpener beeilt hatte, blieb er schlussendlich hinter seinem Bruder.Derweil hatte wieder Fernando Alonso die Führung übernommen,allerdings nur übergangsweise, bis er auch in die Box musste.
 
Viele Ausfälle
Zwischenzeitlich verzeichnete das Sauber-Team nachdem Ausfall von Nick Heidfeld einen bitteren Doppelausfall, genauwie B?A?R-Honda, wo Jenson Button seinen Rennwagen abgestellthatte. Auch David Coulthard musste seine Hoffnungen auf wichtigePunkte und möglicherweise den WM-Titel begraben - Der Schotteschied aus und hat mittlerweile 29 Punkte Rückstand auf WM-LeaderMichael Schumacher.
 
Vorne war es zu jeder Zeit sehr eng
In der Schlussphase ging es an der Spitze noch malheiß her: Michael Schumacher führte den GP an, in seinemGetriebe sein Bruder und unmittelbar dahinter Monaco-GewinnerMontoya. Mit wem jedoch niemand mehr gerechnet hatte, war FernandoAlonso. Der Spanier fuhr mit den weichen Michelin-Reifen nahezueine Sekunde schneller als die Spitze und 10 Runden vor Schlusstrennten die vier Ersten nur zwei Sekunden.
 
Sieg für Michael Schumacher
Zu einem Überholmanöver kam es schlussendlichjedoch nicht. Michael Schumacher gewann nach einer fehlerlosenVorstellung den Großen Preis von Kanada vor seinem BruderRalf und Juan Pablo Montoya. Der Weltmeister eroberte damit dieFührung in der Weltmeisterschaft und in der Konstrukteurswertungliegt nun wieder die Scuderia Ferrari in Front: Rubens Barrichellokam als Fünfter ins Ziel und Kimi Räikkönen musstesich mit Platz 6 begnügen. Mit seinem vierten Platz behieltFernando Alonso den dritten Rang in der Fahrer-WM und auch MarkWebber durfte sich über zwei weitere Punkte und Platz 7 freuen.Den achten und letzten Punkterang eroberte Olivier Panis, derdamit seinen ersten Punkt in Diensten von Toyota eroberte. Anzumerkenbleibt schlussendlich noch die gute Leistung von Jos Verstappen,der nach seinem 15. Startplatz mit Rang 9 nur knapp an den Punkterängenscheiterte.
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(Bild: KMM)



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