Mit "SingStar - Die Toten Hosen" wagt sich der Publisher allerdings auf dünnes Eis - liebt der durchschnittliche SingStar-Spieler doch den breitgefächerten Mix aus verschiedenen Songs unterschiedlicher Epochen und Stile. Statt einen ganzen Abend lang alte Gassenhauser der Düsseldorfer Punk-Kombo zu grölen, singt man vielleicht eben doch lieber mal ein bisschen Bon Jovi, dann wieder Robbie Williams und anschließend Gloria Gaynor.
Auf der anderen Seite stehen jedoch die Hosen-Fans, von denen es sicher nicht wenige gibt und an die sich die über 20 Originalsongs samt dazugehörigem Video vornehmlich richten. Ihnen macht man mit der eigens auf sie zurechtgeschnittenen SingStar-Edition wahrscheinlich das Geschenk des Lebens. Sollte das Konzept aufgehen und von Erfolg gekrönt sein, könnten demnach schon bald weitere speziell auf Fans einer bestimmten Band abgestimmte SingStar-Teile auf den Markt kommen.
Doch zurück zur Hosen-Edition, die dem Spieler einen guten Überblick über das 25-jährige Schaffen der Band bietet, wenngleich tendenziell eher Songs neueren Datums den Weg ins Spiel gefunden haben. Natürlich bleibt es bei einer derart umfangreichen Diskographie nicht aus, dass der eine oder andere Song schmerzlich vermisst wird (Opel-Gang? Bis zum bitteren Ende?), mit "All die ganzen Jahre", "Hier kommt Alex" oder auch dem eisgekühlten Bommerlunder dürften aber auch alte Hosen-Hasen auf ihre Kosten kommen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch ein "SingStar - Die Toten Hosen Teil 2".
Das Gameplay ist und bleibt unverändert unterhaltsam: Alleine oder zu zweit trällert man (miteinander oder gegeneinander) ins Mikrofon, kassiert Wertungen die zwischen "Mies" und "Supi" rangieren und erfreut sich schließlich an einem Highscore. Jeder Song wird bis auf Widerruf zwischengespeichert und kann dann - nachträglich mit Effekten bearbeitet oder nicht - abgespeichert und somit immer wieder angehört werden. Darüber hinaus gibt es abermals die Party-Mehrspieler-Variante, in der sich insgesamt bis zu acht Spieler (vier pro Team) abwechselnd das Mikro in die Hand drücken.
Optisch gibt sich das Werk gewohnt nüchtern. Wie bereits aus den Vorgängern bekannt zieren den Hintergrund die Originalvideos, alternativ können EyeToy-Besitzer jedoch auch ihre eigene Visage mittels der Sony-Kamera ins Spiel einbinden.
Fazit: "SingStar - Die Toten Hosen" ist ein mutiger Schritt, richtet sich Publisher Sony mit dem neuesten Ableger der beliebten Karaoke-Serie doch an eine recht überschaubare Zielgruppe. Mehr denn je ist es also eine Frage des Geschmacks, ob man zugreift oder nicht. Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt auf "SingStar - Slipknot" oder "SingStar - Udo Jürgens". Hosen-Fans, die am Highscore scheitern, sei übrigens dies gesagt: Bei einer Präsentation auf der Leipziger Games Convention scheiterte selbst Frontmann Campino an seinen eigenen Songs. Spaß hat er dabei aber trotzdem gehabt.
Plattform: PS2
Publisher: Sony
Krone.at-Wertung: 84%
Alle Songs im Überblick
All die ganzen Jahre
Alles wird vorübergehn
Auld Lang Syne
Bayern
Bonnie & Clyde
Eisgekühlter Bommerlunder
Freunde
Friss oder Stirb
Hier kommt Alex
Ich bin die Sehnsucht in dir
Kein Alkohol (ist auch keine Lösung)
Nur zu Besuch
Paradies
Pushed Again
Schön sein
Still, Still, Still
Walkampf
Was zählt
Wünsch Dir was
Zehn kleine Jägermeister
1000 Gute Gründe
Alles aus Liebe
Steh auf, wenn Du am Boden bist
Hier kommt Alex (Unplugged)
von Sebastian Räuchle
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