Nazi-Video-Affäre

Konsequenzen in Affäre um Nazi-Videos

Österreich
06.09.2007 19:37
Im Fall der in der Salzburger Schwarzenbergkaserne aufgetauchten Nazi-Videos gibt es nun erste Konsequenzen: Vier Verdächtige wurden vom Dienst suspendiert, Disziplinarverfahren eingeleitet. Außerdem erstattete das Bundesheer wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, wie das Verteidigungsministerium bekannt gab.

In der Affäre um die "Nazi-Videos" betonte Verteidigungsminister Norbert Darabos am Donnerstag, dass es „keinerlei Nachsicht bei Sympathiebekundungen für das NS-System geben darf“. Es dürfe in diesem Zusammenhang keine Kompromisse geben. Nun wurden die vier in dieser Causa einvernommenen Grundwehrdiener der Salzburger Schwarzenbergkaserne vom Dienst suspendiert und Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. Wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz erstattete das Bundesheer darüber hinaus auch Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Bei einem Urteil wegen Wiederbetätigung drohen den Beteiligten ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.

Nazi-Video auf "YouTube"
Am Dienstag war ein Video auf der Internetplattform "YouTube" aufgetaucht, das offensichtlich betrunkene Grundwehrdiener der Salzburger Schwarzenbergkaserne dabei zeigt, wie sie rechtsradikale Parolen von sich geben, den rechten Arm zum Hitlergruss heben und „Heil Hitler!“ in die Kamera brüllen (siehe Bild). Der Clip wurde vermutlich mit einer Handykamera aufgenommen und anschließend ins Internet gestellt.

Nach dem Auftauchen des ersten Videos wurden von Seiten des Verteidigungsministeriums sofort Ermittlungen eingeleitet und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die im Videoclip aktiv Mitwirkenden vier Grundwehrdiener wurden umgehend identifiziert und vom Militärkommando Salzburg einvernommen. 

Naheverhältnis zur rechtsextremen Szene
Im Zuge der Ermittlungen tauchte am Mittwoch dann ein zweites Video auf. Auch dieses Video zeigte betrunkene Soldaten im Stechschritt und mit zum Hitlergruss hochgerissenen Armen. Der Clip bestätigte auch die Aussage eines anonymen Grundwehrdieners, dass einer der Beteiligten ein Naheverhältnis zur rechtsextremen Szene habe: Auf der Wade eines Soldaten, der bereits wegen des ersten Videos einvernommen worden war, war in Großaufnahme ein Hakenkreuz-Tattoo zu sehen.

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