Scheinbar fit

Österreicher fühlen sich gesünder, als sie sind

Österreich
23.08.2007 13:00
Die Österreicher - ein Volk von Raunzern und Zauderern? Keine Spur. Laut einer aktuellen Untersuchung der Statistik Austria fühlen sich 75,5 Prozent der Alpenrepublikaner "sehr gut" oder zumindest "gut". Dabei widerlegt ebendiese Studie genau dieses Empfinden. Denn die meisten kämpfen mit jeder Menge Alltagswehwehchen und chronischen Krankheiten. Die Top 3 des Beschwerde-Rankings: Kreuzschmerzen, Bluthochdruck und Allergien.

Mehr als 15.000 Menschen haben die Mitarbeiter der Statistik Austria im Auftrag des Gesundheitsministeriums von März 2006 bis Februar 2007 befragt. Das verblüffende Ergebnis: Drei Viertel der Österreicher geht es - subjektiv gesehen - sehr gut. Die erhobenen Daten belegen jedoch das genaue Gegenteil: 2,3 Millionen Menschen im Alter über 15 Jahren leiden unter Wirbelsäulenbeschwerden, 1,3 Millionen haben hohen Blutdruck, 1,1 Millionen kämpfen ständig mit Allergien, je knapp über eine Million Menschen klagen über Gelenkerkrankungen oder Kopfschmerzen bzw. Migräne, fast 400.000 haben Diabetes.

Anteil der Fettleibigen steigt
Die offenbar etwas getrübte Wahrnehmung der Betroffenen führt dazu, dass das Leben weiter in vollen Zügen genossen wird. Laut Statistik steigt der Anteil der Fettleibigen an der Bevölkerung weiter. Zwölf Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen in Österreich sind den Definitionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge "adipös". Der Anteil der stark Übergewichtigen Menschen ist seit 1999 deutlich gestiegen (plus vier Prozentpunkte).

Auch in puncto Nikotinkonsum ist kein Umdenken zu erkennen: 1,6 Millionen Österreicher rauchen täglich, besonders immer mehr Frauen und Jugendliche greifen regelmäßig zum Glimmstängel.

Ursachen für den nicht allzu beeindruckenden Gesundheitszustand der Österreicher sind falsche Ernährung, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Die Studie bestätigt: Lediglich 32 Prozent der Männer und nur 23 Prozent der Frauen betreiben regelmäßig Sport.

Zu viele Raucher
Sorgen bereitet Gesundheitsministerin Kdolsky vor allem der negative Trend beim Rauchen: "Österreich ist in der EU an vorletzter Stelle, das Verhältnis Raucher-Nichtraucher liegt bei 50 zu 50." In fast allen anderen Ländern ist der Anteil der Nichtraucher bereits deutlich höher als jener der Raucher. "Das ist eine bedenkliche, besorgniserregende Situation", so Kdolsky. Dennoch will die Gesundheitsministerin "nicht mit erhobenem Zeigefinger" auf die Betroffenen zugehen, "sondern Bewusstsein schaffen".

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