Wärmeaustausch

Gähnen wirkt wie Kühl- Packung für das Gehirn

Wissenschaft
28.06.2007 15:41
Gähnen macht nicht müde, sondern dient vielmehr der Aufmerksamkeitssteigerung. In einer neuen Studie geht es nicht um die umstrittene und in anderen Studien bereits widerlegte These, dass Sauerstoffmangel im Blut das Gähnen hervorruft. Vielmehr besitze das Gähnen eine Wärmeaustausch-Funktion. Durch das Einatmen von kühler Luft beim Gähnen werde der Temperaturhaushalt im Gehirn reguliert und somit die Bedingungen für optimale Leistungsfähigkeit geschaffen.

Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der State University of New York at Albany in der neuesten Ausgabe von "Evolutionary Psychology".

"Gähnen ist nicht wie man meinen könnte ein Zeichen von Gelangweilt-Sein oder Schlafen-Wollen. Wir gehen davon aus, dass durch die temperaturregulierende Funktion des Gähnvorgangs die Aufmerksamkeitsfähigkeit sogar gesteigert wird", so die beiden Studieninitiatoren Andrew und Gordon Gallup.

Ihre Hypothese stützen die Forscher mit einer Reihe von Tests, bei denen Temperatureffekte berücksichtigt wurden. So mussten Probanden, die gezwungen waren, ausschließlich durch die Nase zu atmen viel weniger oft gähnen als durch den Mund atmende. Die Forscher erklären sich diesen Umstand damit, dass beim Atmen durch die Nase das Blut im Inneren des Organs gut abkühlt und anschließend durch das Gehirn fließt. Der tiefe Atemvorgang beim Gähnen habe einen ähnlich kühlenden Effekt und sei bei diesen Studienteilnehmern nicht mehr notwendig gewesen.

Kein Gähnen bei kühlem Kopf
In einem weiteren Versuch wurden die Testpersonen angehalten, ein Wärme- bzw. Kühlpäckchen an ihre Stirn zu halten. Kaum ein Proband, der die kalte Auflage an der Stirn spürte, musste innerhalb des Versuchszeitraums gähnen, während bei den anderen Probanden ein "normales" Gähnverhalten zu verzeichnen war. Dabei machten sich die Wissenschaftler den Umstand zunutze, dass Gähnen auf im Raum befindliche Personen ansteckend wirkt. Ein ähnliches Ergebnis konnte bei der Veränderung der Zimmertemperatur erzielt werden. Das Fazit der Wissenschaftler: Bei Kälte wird das Gähnen eingestellt, weil es wärmetechnisch für den Körper keinen Sinn macht. (pte)

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt