Schlimme Unwetter

Mehr als 1000 Blitze in einer Nacht

Oberösterreich
25.06.2007 19:45
Brände, Wasserschäden und golfballgroße Hagelkörner: Oberösterreichische Einsatzkräfte wurden in der Nacht zum Montag vom Unwetter ganz schön auf Trab gehalten. Auch die ÖBB hatte noch viel zu tun: Die Westbahn zwischen Enns und Linz kam durch einen Blitzschlag in eine Sicherheitsanlage zum totalen Stillstand.

Gleich mehrmals lösten die etwa 1000 Blitze, die in der Nacht über Oberösterreich zuckten, Brände aus: In Mitterkirchen brach Sonntag Abend Feuer in einem Schweinestall aus, nachdem ein Blitz in den Dachstuhl eingeschlagen hatte. Mit drei Fahrzeugen und 30 Mann konnten die Flammen gebändigt werden. Montag früh schlug ein Blitz in die Maschinenhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes in Liebenau ein - 10.000 Euro Schaden. In Kirchheim im Innviertel schlug ein Blitz in einen Zählerkasten ein, und in Alberndorf musste die Feuerwehr einen brennenden Baum löschen. Am Montag gegen vier Uhr früh legte ein Blitz dann die Westbahn lahm.

Im Gegensatz dazu setzten Regengüsse in Treffling sowie St. Magdalena und Gmunden Keller unter Wasser. Mit insgesamt vier Millionen Euro Hagelschäden in den letzten drei Tagen, davon etwa 1,3 Millionen beim jüngsten Unwetter, sind vor allem landwirtschaftliche Betriebe betroffen. 11.000 Hektar wurden in der Nacht zum Montag von golf- bis tennisballgroßen Hagelkörnern verwüstet.

Auch die Polizei hatte Stress: In Wels-Land spielten wegen des Unwetters viele Autoalarmanlagen verrückt. Wetterprognose: weitere Stürme drohen.

„Gegen Naturgewalten sind wir machtlos“
Dass Montag früh ein Blitz die Westbahn zwischen Linz und Enns lahm egte, ist laut ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr nicht so ungewöhnlich.

Was genau ist denn während des Unwetters passiert?
Ein Blitz schlug um etwa vier Uhr früh bei Asten in die Sicherheitsanlage ein. Die ist hauptsächlich dafür da, dass die Weichen richtig gestellt werden. Und somit war der Zugverkehr fürs Erste lahm gelegt.

Kommt das öfter vor, dass so ein Gewitter die Bahn außer Gefecht setzt?
Ja, das gibt es immer wieder. Das fällt aber untere „höhere Gewalt“, dagegen kann man nicht viel tun.

Wie steht es mit der Sicherheit solcher Anlagen?
Die entsprechen hundertprozentig allen Bestimmungen, aber wie schon gesagt: Gegen Naturgewalten ist nicht viel zu machen.

Wie viele Züge kamen durch diese Naturgewalt zum Stillstand?
Es waren hauptsächlich Nahverkehrszüge betroffen - und davon etwa 25 Stück.

Gab es irgendwelche besonderen Schwierigkeiten, haben sich vielleicht Pendler beschwert?
Nein, da hatten wir keine Probleme. Da die Tagesspitze noch nicht erreicht war, zu der die Züge voller sind, gab es keine Klagen. Es wurde auch sofort ein Ersatzverkehr eingerichtet. Also war der einzige Unterschied, dass die Fahrgäste statt mit Zügen mit Bussen unterwegs waren.

 

Foto: Österreichische Hagelversicherungen

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