700 Verdächtige

Riesiger Kinderporno- Ring im Web zerschlagen

Ausland
18.06.2007 22:55
Ermittler in 35 Ländern haben einen weltweit operierenden Pädophilen-Ring im Internet zerschlagen, der zehntausende Bilder und Filme über sexuellen Missbrauch von Kindern austauschte. Österreich war nach Angaben des Bundeskriminalamts nicht darunter. Die jüngsten Opfer waren nur einige Monate alt. 31 Kinder wurden gerettet und mehr als 700 Verdächtige identifiziert.

Ein Haupttäter ist ein 27 Jahre alter Brite, der am Montag zu einer unbefristeten Haftstrafe verurteilt wurde. Die britischen Behörden arbeiteten den Angaben zufolge vor allem mit Ermittlern in Kanada, Australien und den USA zusammen. Rund 200 Verdächtige stammen aus Großbritannien. In Deutschland wird gegen zwei Männer aus Brandenburg und Bayern ermittelt.

Ein kanadischer Ermittler kam dem Netzwerk über einen Internet- Chatroom auf die Spur, dessen Betreiber im September vergangenen Jahres festgenommen wurde. Fahnder nutzten seine Online-Identität, um den Chatroom "Kids the Light of Our Lives" zehn Tage lang weiterzubetreiben und Beweise gegen die Nutzer zu sammeln.

Bei dem 27-jährigen Chatroom-Betreiber, der im ostenglischen Buxhall in einem Bauernhaus mit seinen Eltern und seiner Schwester lebte, wurden fast 76.000 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt gefunden, darunter 1.000 Filme. Der Mann wurde am Montag verurteilt.

Wie die Behörden mitteilten, soll er mehr als 11.000 Bilder an andere Nutzer weitergegeben haben. Er gestand den Besitz und die Weitergabe von pornografischen Bildern in neun Fällen. Im Internet benutzte er den Namen "Son of God" (Gottessohn).

Mehr als 15 sexuell misshandelte Kinder stammten den Angaben zufolge aus Großbritannien. Der Chef der britischen Kinderschutzbehörde CEOP, Jim Gamble, sagte, auf den Fotos sei der Missbrauch von "sehr, sehr jungen Kindern, Babys" zu sehen. Die ältesten Opfer seien mehr als zehn Jahre alt gewesen.

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