Gegen Massenmord

Sudan akzeptiert Einsatz von UNO-Truppen

Sudans Präsident Omar al-Bashir hat der geplanten gemeinsamen Friedensmission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union für die westsudanesische Krisenprovinz Darfur ohne Einschränkungen zugestimmt. Dies verlautete nach einem Treffen des Präsidenten mit einer Delegation des Weltsicherheitsrats am Sonntag in der sudanesischen Hauptstadt Khartum.

Die Sicherheitsratsvertreter wollen sich auch vor Ort ein Bild der Lage in der Krisenregion machen. Die Delegation des Sicherheitsrats war am Sonntag mit Außenminister Lam Akol in Khartum zusammengekommen, um über Einzelheiten des gemeinsamen Friedenseinsatzes zu reden.

Wer die Führung der Mission übernimmt, ist noch unklar. Die sudanesische Regierung hatte dem Einsatz vergangene Woche zugestimmt, zunächst aber eine von der Afrikanischen Union geführte Mission verlangt. Nun heißt es, Khartum habe den Einsatz "ohne Einschränkungen" gebilligt. Die UNO-Vollversammlung muss diesem noch zustimmen. Nach Angaben von Diplomatem könnte sich der Einsatz bis 2008 verzögern.

Bereits 200.000 Tote in sinnlosem Krieg
Die internationale Gemeinschaft ist skeptisch gegenüber Zusagen aus Khartum, weil die Regierung nach anfänglichen Zusagen schon mehrfach Kehrtwendungen gemacht hat. Die Kämpfe zwischen arabischen Milizen und schwarzafrikanischen Stämmen in Darfur haben nach UNO-Schätzungen mindestens 200.000 Menschenleben gefordert. Mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben. Der Regierung in Khartum wird vorgeworfen, die besonders gefürchteten Janjaweed-Milizen finanziell und militärisch zu unterstützen.

Klimawandel mit Schuld an Mord und Vertreibung
Nach Auffassung von UNO-Generalsekretär Ban ist der Konflikt zu einem Teil auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Die durch die Erderwärmung verursachte Dürre in der Region und die damit einhergehende Verknappung der Ackerflächen habe die Konfrontation der ethnischen Gruppen ausgelöst, so Ban.