Bären spurlos weg

Angst um ¿Moritz¿ und ¿Braut¿

„Moritz“ streift durch den Hongar am Attersee, „Pauli“ durchs Reichraminger Hintergebirge - beide weit weg von „Elsa“, dem letzten Weibchen unter den acht Bären der nördlichen Kalkalpen. Von Nachwuchs keine Spur, weil von 32 Jungen die Hälfte verschwunden - und vermutlich illegal abgeknallt worden ist…
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„Es schaut nicht gut aus“, klagt der Mollner Bärenanwalt Walter Wagner: „Bei uns steht der Braunbär zum zweiten Mal vor seiner Ausrottung.“ Deshalb ruft der WWF noch im Mai zu einer Krisensitzung: Polizei und Landesjagdverbände sollen Licht ins Dunkel bringen, was seit 1989 mit 16 Bären- Schützlingen passiert ist.

Verhungert ist jedenfalls keiner, weil sie bei uns dicker sind als anderswo. Weil es unseren Bären also nirgendwo besser geht, ist auch ihre Abwanderung unwahrscheinlich. Ebenso wird ein natürliches Bärensterben durch Krankheiten ausgeschlossen, so lange kein Kadaver gefunden und obduziert werden kann.

So lange können auch verbotene Abschüsse vermutet werden: Dass strafbare Jäger ihre illegale Beute spurlos verschwinden lassen, wäre eine plausible Erklärung für das Vermisstenrätsel. Weil auch bewaffnete Männer vor diesen menschenscheuen 75-prozentigen Vegetariern Angst haben, werden wohl „Moritz“ und „Pauli“ keine ausländische Braut bekommen: Ein weiteres Ansiedeln und Aussetzen von Bären ist ihren Anwälten zu riskant.

 

 

 

Foto: Birbaumer

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