"Mourinho knallt durch", titelte am Donnerstag das auflagenstarke Boulevardblatt "The Sun". Und der "Daily Mirror" lästerte: "Jetzt steht er ganz schön dämlich da." Andere Zeitungen bezeichneten den exzentrischen Trainer als "peinlich", "konfus" und "bizarr".
Von wegen "klarer Elfmeter"
Mourinhos Wutanfall bezog sich auf die 49. Spielminute, als dem Liverpooler Alvaro Arbeloa der Ball an die Hand sprang. "Ein klarer Elfmeter", tobte der 44-Jährige im Interview mit "Sky Sports" und war nicht mehr zu beruhigen. "Niemand wird sagen können, dass dies kein Elfmeter war. Das war ein glasklarer Strafstoß. Ich halte mich nur an Fakten und dies ist ein Fakt. Der Elfmeter war eindeutig", polterte Mourinho und sagte: "Hoffentlich müssen wir das nicht bejammern."
Doch Fernsehbilder belegen ohne Zweifel, dass sich die Situation deutlich außerhalb des Strafraums ereignete. Auf dem Weg zur Pressekonferenz muss wohl jemand Mourinho aufgeklärt haben. Jedenfalls versuchte der Coach in der Fragerunde halbherzig zurück zu rudern. "Merk machte ein sehr gutes Spiel. Er war top", erklärte Mourinho plötzlich und gestand, die Szene nicht richtig gesehen zu haben. Liverpools Trainer Rafael Benitez ließ es sich nicht nehmen, süffisant zu sticheln: "Wenn Mourinho sagt, es war ein Elfmeter, dann bin ich sicher, dass es einer war."
In einem Punkt blieb der Chelsea-Coach aber hart: "Wenn es kein Elfmeter war, dann war es ein Freistoß. Und ein Freistoß ist eine gute Möglichkeit, ein Tor zu schießen. Merk hat einen Fehler gemacht." Nach Studium der Fernsehbilder waren die meisten Experten jedoch der Meinung, dass der Ball Arbeloa unabsichtlich an den Unterarm gesprungen war.
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