Zur Buße ans Kreuz
Kreuzigunsspektakel auf den Philippinen
Die Dorfbehörden haben aus dem seit mehr als 20 Jahren jeweils am Karfreitag praktizierten Ritual (Bilder siehe Infobox) ein florierendes Geschäft gemacht. Der Tourismusverein bietet voll organisierte Kreuzigungstouren an und hat neben dem Hügel eigens eine Plattform für zahlungskräftige Touristen aufgebaut. Die katholische Kirche kritisiert das Spektakel, hat nach Angaben von Kritikern aber bislang wenig getan, um es zu unterbinden. Auch in anderen Gegenden fanden Kreuzigungen statt.
Ruben Enaje (siehe Foto) ließ sich zum 21. Mal kreuzigen. "Das ist meine Andacht, und ich habe vor, es so lange zu machen, wie ich kann", sagte er Reportern. Unter den sieben Männern war auch Rolando Ocampo (51), der seit 17 Jahren an der schmerzhaften Prozedur teilnimmt. Er habe damit angefangen, als seine Frau Schwangerschaftskomplikationen hatte und habe damals geschworen, jedes Jahr daran teilzunehmen, wenn sein Kind gesund auf die Welt komme und seine Frau überlebe, sagte er im Lokalfernsehen. 85 Prozent der Philippiner sind katholisch.
Früher haben sich auch Ausländer auf die Bretter nageln lassen. Das ist seit 1997 verboten, weil ein Japaner sich bei dem Ritual heimlich für einen Pornofilm hatte filmen lassen.
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