Arbeitslose Jugend

Mentoren helfen bei der Lehrstellensuche

Österreich
13.11.2017 14:50

Nicht jeder hat das Geld oder Kontakte, um seinen Kindern problemlos eine Lehrlingsstelle zu verschaffen. Das Sindbad-Programm hilft Jugendlichen wie Kiran in der für sie neuen Berufswelt.

Man stelle sich vor: Sie haben soeben die Neue Mittelschule abgeschlossen. Wollen frohen Mutes in die neue Welt hinausziehen. Wie Sindbad der Seefahrer. Nur diesmal in die Welt der Erwachsenen - doch sind die Lehrstellen rar gesät. Ebenso dünn sind die finanziellen Möglichkeiten. Viele Jugendliche landen beim AMS (siehe auch Grafik unten).

Helfen will gerade diesen Jugendlichen die Sindbad-Mentoren-Initiative. 150 "Pärchen" gibt es bereits. Die Mentoren sind keine Sozialarbeiter oder Spezialisten, sondern etwas viel Wichtigeres: Sie sind Menschen, die ihre Berufs- und Lebenserfahrung weitergeben. Eines dieser Sindbad-Pärchen sind Kiran und Camilla.

Unterstützung bei Alltagsproblemen
Nach einer Art Speeddating suchen sich die Kandidaten ihre Mentoren aus. Kiran, 16, aus Afghanistan, entschied sich für Camilla, 24. Kiran liebt den Tourismus. Flugbegleiterin, das wäre ihr Traum. Momentan absolviert sie ihre Lehre zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin im Hotel Steigenberger Herrenhof. Das hat ihr Camilla vermittelt. Dafür ist sie da.

Kiran ist eine Musterschülerin. Spricht sechs Sprachen, konnte bereits nach einem halben Jahr am regulären Schulunterricht teilnehmen. Und doch ist nicht alles einfach. Bewerbungen schreiben. Was im Krankheitsfall zu tun ist. "Ich bin dafür da, dass sie es durchzieht, wenn es einmal schwierig wird", lächelt Jus-Studentin Camilla.

Denn viele brechen im ersten Jahr ab. Kiran nicht. Dafür trifft man sich regelmäßig. Anfangs alle zwei bis drei Wochen. Irgendwann weniger. Weil die Schützlinge ja selbstständiger werden. Mit 30 ist auch für die Mentoren Schluss. Kiran möchte Rezeptionistin werden. Der Job macht ihr Spaß. Was die Zukunft bringt, das weiß sie nicht. Was sie weiß, ist aber, dass sie in Camilla nicht nur eine Mentorin gefunden hat. Sondern eine Freundin.

Kronen Zeitung

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