Streit um Verhaftung

USA und Türkei stoppen gegenseitige Visa-Vergabe

Ausland
09.10.2017 09:57

Die US-Botschaft in der Türkei hat am Sonntag ihre Vergabe von Visa vorläufig gestoppt. Damit wird es türkischen Touristen und Geschäftsreisenden erheblich erschwert, in die Vereinigten Staaten zu reisen. Zur Begründung hieß, man überprüfe, inwieweit die Regierung in Ankara sich der Sicherheit der US-Botschaft und ihres Personals verpflichtet fühle. Die Türkei reagierte umgehend, indem sie eine nahezu wortgleiche Erklärung veröffentlichte und ihrerseits die Visa-Vergabe an US-Bürger auf Eis legte.

Zuvor hatten die USA sich "tief besorgt" über die Festnahme eines ihrer Botschaftsangestellten geäußert. Der türkische Staatsbürger wird der Spionage verdächtigt und soll der Bewegung des in den USA lebenden Islam-Predigers Fetullah Gülen nahe stehen. Die türkische Regierung macht dessen Bewegung für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich.

Der gegenseitige Stopp der Visa-Vergabe belastet die ohnehin angespannten Beziehungen der beiden NATO-Staaten schwer. Außenminister Mevlut Cavusoglu hatte deswegen laut türkischen Medienberichten bereits am Samstag mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson gesprochen.

Erdogan fordert Auslieferung von Gülen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende September den USA die Übergabe des seit Monaten inhaftierten amerikanischen Pastors Andrew Brunson im Austausch gegen Gülen in Aussicht gestellt. Auch US-Präsident Donald Trump hatte gefordert, Brunson freizulassen.

Die deutsche Bundesregierung verlangt ihrerseits von der Türkei die Freilassung des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel und anderer inhaftierter Deutscher, darunter des Menschenrechtlers Peter Steudtner.

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