Der Italiener Luigi Borgato aus der Provinz Padua hat das längste Klavier der Welt gebaut. 3,33 Meter lang ist das "Grand Prix 333" genannte Instrument. Ein normaler Flügel misst maximal 2,7 Meter. Insgesamt 700 Kilo wiegt das aus 15.000 Teilen bestehende Rekordklavier, das 300.000 Euro exklusive Steuern kostet, jedoch zurzeit nicht zum Verkauf steht.
Das für den Bau des Instruments verwendete Holz stammt aus den Wäldern um Passau (Deutschland), berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Zehn Jahre dauerte das Projekt, insgesamt 1600 Stunden arbeitete der 54-jährige Borgato an dem Monsterklavier.
Österreichischer Pianist Wunder begeistert
Das Instrument wurde unter anderem vom österreichischen Pianisten Ingolf Wunder ausprobiert, der sich dafür begeisterte. "Ich liebe dieses Klavier", twitterte Wunder. Auch internationale Pianisten wie Vladimir Ashkenazy und Radu Lupu spielten bereits auf von Borgato gebauten Instrumenten, deren Klang besonders weich und tief sein soll.
Der 54-jährige Borgato, der seine Klaviere in Sossano in der norditalienischen Provinz Vicenza baut, hegte schon seit seinen Jugendjahren eine Vorliebe für dieses Instrument. "Ich habe begonnen, alte Klavierfabriken in Österreich und Deutschland zu besuchen, wie Bechstein, Renner, Steinway und Bösendorfer. Ich war damals 20 Jahre alt. Die alten Handwerker versprühten so viel Leidenschaft. All dies gibt es leider nicht mehr", so Borgato.
Saiten um 50 Zentimeter länger als üblich
Ein Klavier stark zu verlängern, ist eine Herausforderung an die technischen Grenzen und die Musik. "Jedes Element braucht die anderen und zusammen müssen sie in vollem Einklang schwingen", so Borgato, der jedes einzelne Stück selbst verarbeitete. Die Klaviersaiten sind 50 Zentimeter länger als üblich. "Ich wollte dem Klang mehr Tiefe verleihen. Es gibt Konzerte, in denen das Klavier oft nicht zu hören ist. Um den 'Grand Prix 333' bauen zu können, habe ich jahrelange geforscht."
Das Rekordklavier widmete Borgato dem Italiener Bartolomeo Cristofori (1655 bis 1732), dem "Vater" des modernen Klaviers. "Er stammte wie ich aus Padua. Ich bedauere, dass ich einer der letzten Handwerker bin, der Klaviere baut. Ich sehe nicht viele Jugendliche, die diesen Weg einschlagen wollen", so Borgato.
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