Nummer 2 in Europa

Opel-Übernahme durch Peugeot/Citroen abgeschlossen

Wirtschaft
01.08.2017 13:11

Früher als erwartet hat der französische PSA-Konzern die Übernahme von Opel abgeschlossen und ist damit zur Nummer zwei auf dem europäischen Markt hinter Volkswagen aufgestiegen. PSA Peugeot Citroen und Opel verkündeten am Dienstag die Geburt eines "europäischen Champions" im Automobilsektor.

PSA und Opel arbeiten bereits seit 2012 zusammen. Jüngster Spross aus der Kooperation ist das Stadt-SUV Opel Crossland X. Im Herbst soll der größere Grandland folgen. Gemeinsam kämen die beiden Unternehmen bis 2022 Experten zufolge auf einen kombinierten Absatz von rund fünf Millionen im Jahr. Weltweit wäre PSA/Opel damit jedoch nur etwa halb so groß wie die führenden Konzerne Volkswagen, Toyota und GM.

Wie sieht das Geschäft aus?
PSA hat für 1,3 Milliarden Euro das Europa-Geschäft von General Motors (GM) mit den Traditionsmarken Opel und Vauxhall gekauft. Zusammen mit der französischen Bank BNP Paribas übernimmt PSA zudem für weitere 900 Millionen Euro die europäischen Geschäfte von GM Financial. Dieser Deal muss aber noch von den Regulierungsbehörden genehmigt werden.

Was verspricht sich PSA von der Übernahme?
PSA-Chef Carlos Tavares will mit Opel in die Champions League der Autohersteller aufsteigen. Mit dem Kauf wird PSA gemessen an den Absatzzahlen zum zweitgrößten europäischen Autobauer hinter Volkswagen, mit einem Marktanteil von 17 Prozent. PSA mit seinen Marken Peugeot, Citroen und DS verkaufte im vergangenen Jahr mehr als 3,1 Millionen Fahrzeuge, bei Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall waren es rund 1,2 Millionen.

PSA erhofft sich Größeneffekte und Einsparungen bei Einkauf, Fertigung sowie Forschung und Entwicklung. Bis 2026 werden Synergieeffekte in Höhe von jährlich 1,7 Milliarden Euro erwartet. Außerdem ist PSA im Europa-Geschäft bis jetzt vor allem in Frankreich, Spanien und Italien stark und gewinnt nun in Deutschland und Großbritannien dazu. Auf dieser Basis will PSA weiter wachsen, denn weltweit ist der Konzern deutlich schwächer aufgestellt als große Konkurrenten wie VW und Toyota.

Welche Risiken bestehen bei der Übernahme?
Autoexperten fürchten, dass sich PSA und Opel gegenseitig kannibalisieren könnten, denn beide Konzerne sind vor allem im Bereich Mittelklassewagen unterwegs. Fachleute haben Zweifel, ob für PSA mittelfristig die fast 20 europäischen Fabriken rentabel sind, die der Konzern zusammen mit Opel und Vauxhall hat. Zudem bindet eine Übernahme womöglich Kräfte, die in die Entwicklung von Zukunftstechnologien wie selbstfahrende Autos und Elektroantriebe gehen könnten.

Das Europa-Geschäft von GM ist seit Jahren chronisch defizitär und hat dem US-Konzern seit 2000 Verluste in Höhe von 15 Milliarden Dollar (rund 13 Milliarden Euro) eingebracht. Im vergangenen Jahr betrug das Minus 257 Millionen Dollar (rund 220 Millionen Euro). PSA will Opel und Vauxhall innerhalb von drei Jahren wieder rentabel machen.

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