Streit um Ausweisung

Zahlreiche russische Jobs hängen an US-Diplomaten

Ausland
31.07.2017 12:17

Werden tatsächlich 755 US-Diplomaten aus Russland ausgewiesen? Diese Forderung des russischen Präsidenten Wladimir Putin als Reaktion auf die jüngsten Sanktionsverschärfungen gegen sein Land würde laut einem Medienbericht auch zahlreiche russische Angestellte betreffen. Aus diesem Grund herrscht Unklarheit über die Umsetzung der scharfen Gegenmaßnahme des Kremls.

Die größte Ausweisungsaktion in der Geschichte des Landes wäre laut der Moskauer Zeitung "Wedomosti" nur dann möglich, wenn nicht nur US-Diplomaten abgezogen, sondern auch lokale Arbeitskräfte entlassen würden. Am Freitag war in Moskau übrigens noch von 455 Mitarbeitern diplomatischer Vertretungen der USA die Rede gewesen. In einem Interview mit dem russischen Sender Rossija 24 erhöhte Kremlchef Putin diese Zahl gleich um 300 Personen.

Nach verschiedenen US-Übersichten arbeiten an der US-Botschaft in Moskau sowie an den Generalkonsulaten in St. Petersburg, Jekaterinburg und Wladiwostok zwischen 1200 und 1300 Menschen. Nur etwa ein Viertel von ihnen sind entsandte Diplomaten.

"USA müssen sich bei Personal ans Limit halten"
Den Amerikanern seien keine konkreten Personen genannt worden, sagte ein russischer Diplomat der Agentur TASS: "Vorgegeben ist, dass sie sich an das Limit halten. Wie sie das machen, ist ihre Sache".

US-Vizepräsident Mike Pence reagierte bei einem Besuch in Estland zurückhaltend auf die angekündigten Strafmaßnahmen gegen Hunderte US-Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter. "Die jüngste von Moskau ergriffene diplomatische Maßnahme wird die Vereinigten Staaten von Amerika nicht von der Verpflichtung für unsere Sicherheit, die Sicherheit unserer Verbündeten und die Sicherheit der freiheitsliebenden Nationen auf der ganzen Welt abhalten", sagte Pence am Montag nach einem Treffen mit den Präsidenten von Estland, Lettland und Litauen in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Die USA hofften weiterhin auf eine Besserung der Beziehungen zu Russland.

Ausweisung russischer Diplomaten unter Obama
Die Ausweisungsankündigung hat auch mit der noch unter Ex-US-Präsident Barack Obama erfolgten Ausweisung von 35 russischen Diplomaten zu tun. Das Außenministerium in Moskau betonte, dass diese Maßnahme, die Ende des Vorjahres erfolgt war, nun auch beantwortet worden sei. Die russischen Staatsbürger waren nach den Hackerangriffen auf Server der Demokraten als in den USA unerwünscht erklärt worden.

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