Ein im wahrsten Sinn des Wortes gestochen scharfes Bild auf einem bildschönen Körper ist etwas Wunderbares. Schön, dass es Tattoos gibt. Doch diese Kunst, die unter die Haut geht, gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit Tausenden von Jahren. Schon Ötzi war vor 5300 Jahren tätowiert, 40 Mal sogar. Nur die erotische Komponente an Tattoos war damals noch nicht wirklich ausgeprägt...
Sind Tattoos heute eine Modeerscheinung, habensie früher ganz andere Bedeutungen gehabt. Im Fall von Ötzivermutet man eine Form der Akupunktur oder Markierung von Schmerzstellen.Im frühen Japan finden sich Hautstiche als Zeichen der Religionund Sozialordnung, ebenso in Ägypten. Sogar die ersten Christenhaben sich tätowieren lassen, und zwar mit den Anfangsbuchstabendes Namen Christi.
Matrosen bringen den "Tattoo-Virus" Es waren Seefahrer, die seit Mitte des 18. Jahrhundertsdie Tätowierungen zu uns brachten. Als Captain Cook Hawaiiund Polynesien bereiste, fanden seine Leute Gefallen an der fürsie fremden Kunst und entwickelten eigene Motive - damit verschwandnatürlich das Rituelle am Kunststechen. Die Seefahrer-Modegriff um sich, wie ein Lauffeuer, bald waren 95 Prozent der Seeleutetätowiert. Die meisten Besitzer von Tattoo-Shops waren folglichauch ehemalige Matrosen.
Schmerz, lass nach! Seit 1891 halten sich die Schmerzen beim Tätowierenin Grenzen - die erste elekrtische Tätowiermaschine wurdeerfunden. Bis dahin verwendete man Handnadeln oder Klopfstöcke.Damit war der Grundstein gelegt für das noch heute grassierendeTattoo-Fieber quer durch alle Bevölkerungsschichten - undAltersgruppen. Nicht gerade ein Segen für die Eltern pubertierenderJugendlicher...
Über die lange und ereignisreiche Geschichteder Tätowierungen im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausendeinformiert die Ausstellung "Lebensspuren hautnah. Eine Geschichteder Tätowierung" bis 27. Juli 2003 im Museum Siegel und Stempelin Wels.
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