Der SPÖ-Gemeinderat hatte die „Bemalungen“ am Freitag bei Dreharbeiten entdeckt. Die dicken, schwarzen Kreuze wurden jeweils zwischen zwei Säulen aufgetragen – „wie mit einer Walze“, berichtete Al-Rawi. Die Art und Weise der Beschmierung mute „professionell“ an, sagte er. Dass die Zahl 23 gewählt wurde, könne auf den 23. Bezirk, Liesing, hindeuten.
Bereits zum zweiten Mal geschändet
Der Projektleiter beim ersten islamischen Friedhof in Wien soll bereits seit eineinhalb Monaten über die Schändung Bescheid gewusst haben, wollte den Vorfall aber nicht kommunizieren, so Al-Rawi. Mit hohen Kosten werden man die Zahlen nun entfernen müssen. Der Friedhof wurde bereits zum zweiten Mal Opfer einer derartigen Aktion. Im Dezember 2005 legten Unbekannte in einem damals noch im Rohbau befindlichen Nebengebäude ein Feuer und sprühten die Worte "DAS wird gesprengt" an die nackten Ziegelwände.
Israelitische Kultusgemeinde weist auf wachsende Intoleranz hin
Die Israelitische Kultusgemeinde sieht die Schändung als Folge eines „allgemeinen gesellschaftlichen Klimas der Intoleranz“. „Auf die Gewalt der Worte durch demaskierende Äußerungen der NS-Verharmlosung, des Antisemitismus und der Intoleranz gegen fremde Kulturen folgt Gewalt gegen Sachen“, so die IKG. Man verurteile in jedem Fall die Schädung des Friedhofs.
20 Jahre ringen um Islamischen Friedhof
Der islamische Friedhof soll im Sommer 2007 fertig gestellt werden. Das Projekt hat bereits eine lange Geschichte: Fast 20 Jahre dauerte es, bis die Gespräche zwischen der Islamischen Gemeinde und der Stadt Wien 2001 mit der Präsentation der Pläne zu einem Erfolg führten.
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