PV-Anlagen-Förderung

Schiefe Optik bei Deal um 350.000 Euro

Oberösterreich
27.07.2017 06:21

3,5 Millionen Euro schießt das Land Firmen für Photovoltaikanlagen zu - und ein Zehntel dieser Summe sicherte sich die Firma Handlos. Schiefe Optik: Der Chef dieser Firma ist der Bruder eines blauen Landtagsabgeordneten.

Blitzschnelles Handeln war beim Rennen um eine Förderung des Landes für betriebliche Photovoltaikanlagen gefragt. Mit 1. Juni startete die Vergabe von 3,5 Millionen €. Fünf Tage später war das Förderkontingent ausgeschöpft. Einer, der rechtzeitig und erfolgreich um eine  nicht rückzahlbare Finanzspritze von 350.000 Euro angesucht hat, war Herbert Handlos. Er betreibt in Tragwein im Bezirk Freistadt ein großes Holzunternehmen.

Maßgeschneidertes Ansuchen abgegeben

Pikant: Verkaufsleiter in der Firma ist sein Bruder und FPÖ-Landtagsabgeordneter Peter Handlos. Er sitzt auch im Ausschuss für Wirtschaft und EU-Angelegenheiten. Und genau dieses Gremium befasste sich auch mit dem Sonder-Förderprogramm der schwarz-blauen Regierung für Photovoltaikanlagen. Ende Mai wurde es von LH-Vize und Wirtschaftsreferent Michael Strugl präsentiert. "Energieeffizienz bedeutet Wettbewerbsfähigkeit. Erzeugung und Verbrauch sollen idealerweise an einem Ort stattfinden", läutete er die Förderoffensive ein. In der Folge suchte Herbert Handlos um einen Zuschuss an. Er erfüllte alle Voraussetzungen perfekt: Das Hauptkriterium bei der Vergabe liegt im Leistungsbereich zwischen 200 und 1000 Kwp (Kilowatt peak). Handlos gab 1008 Kwp an. Auch die Kosten von 884.959 € sind mit 877.247 € förderrelevant. Damit wurde das maximale Fördervolumen von 40 Prozent der gesamten Projektkosten erzielt.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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