Um 500 € pro Stück

Falsche Deutsch-Zeugnisse an Asylwerber verkauft

Österreich
14.06.2017 06:49

"Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten", lautet das 8. Gebot - in der Kurzform: "Du sollst nicht lügen." Und hätten sich der Anwalt und seine Lebensgefährtin vor allem an das "nicht falsche Zeugnis" erinnert, wäre ihnen dieser Prozess in Wien erspart geblieben. Denn sie verkauften falsche Deutsch-Zeugnisse an 52 Asylwerber.

Aber es sitzt nur sie vor dem Richter, Anwalt Andreas Reichenbach an ihrer Seite. Er, der deutsche Anwalt, der auf der Wiener Mariahilfer Straße eine Kanzlei eingerichtet hatte - Schwerpunkt Asylverfahren -, ist gesperrt und für die heimische Justiz derzeit nicht greifbar.

"Psychische Probleme. Geld verspielt."
So also musste sie erklären, warum sie 52 Asylwerbern Deutsch-Zeugnisse um rund 500 Euro das Stück verkaufte. Die sind übrigens seit der Verschärfung der Gesetze unabdingbar für die Erteilung des Bleiberechts. Sie tat es dann - einsilbig: "Psychische Probleme, Geld verspielt." Das war's dann aber auch schon wieder.

Dass es nun einen Wust an weiteren Strafverfahren geben wird - jeder Asylwerber bekommt eines wegen Vorlage einer gefälschten Urkunde - ist der Frau ziemlich wurscht. Die 28 Monate Gefängnis weniger ...

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele