"Terrorpropaganda"
15 Monate bedingte Haft für türkische Lehrerin
Eine Lehrerin aus dem Südosten der Türkei ist mehr als ein Jahr nach einem Friedensaufruf in einer TV-Show wegen Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verurteilt worden. Das Gericht in der Metropole Istanbul habe eine Strafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verhängt, berichtete die Zeitung "Cumhuriyet" am Donnerstag.
Die Lehrerin aus der Kurdenmetropole Diyarbakir hatte im Jänner 2016 in dem populären TV-Programm "Beyaz Show" angerufen und die Aufmerksamkeit auf den Konflikt in der Südosttürkei gelenkt, der im Westen kaum Beachtung findet.
Ayse Celik sagte damals unter anderem: "Seien Sie sich im Klaren darüber, was im Osten der Türkei passiert? Die Leute kämpfen gegen Hunger und Durst, vor allem die Kinder. Seien Sie bitte sensibel. Schweigen Sie nicht. Lassen Sie Menschen nicht sterben. Lassen Sie Kinder nicht sterben. Lassen Sie Mütter nicht sterben."
Zu der Zeit führte die türkische Armee eine Großoffensive gegen die PKK. Gefechte und Ausgangssperren waren an der Tagesordnung. Mit ihren Äußerungen habe Celik die Methoden der PKK legitimieren wollen, hieß es in der Begründung des Gerichts. 38 weitere Angeklagte, die die Frau unterstützt haben sollen, wurden freigesprochen.
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