Straße abgeriegelt

Giftige Säure: Explosionsalarm an Wiener Uni

Österreich
08.04.2017 17:09

Dramatische Minuten am Samstagmorgen in und um die Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien-Döbling: Weil an dem Forschungsinstitut offenbar die hochexplosive Säure Pikrin entdeckt wurde, mussten Polizei und Entschärfungsdienst anrücken. Die Muthgasse wurde abgeriegelt.

Blaulichtfahrzeuge quer zur Fahrbahn, Sirenen, hektische Betriebsamkeit - um 8.30 Uhr ging am Samstagmorgen in der Muthgasse in Wien-Döbling für die Autofahrer gar nichts mehr. Niemand durfte die abgeriegelte Zone rund um die Universität für Bodenkultur betreten. Studenten wurden von den Einsatzkräften in einen sicheren Bereich gebracht. Grund für den Großeinsatz war ein explosiver Fund in den Sammlungen des Forschungsinstituts.

Offenbar wurde dort eine bisher unbekannte Menge der früher zur Sprengstoffherstellung eingesetzten Substanz Pikrin entdeckt. Experten des Entschärfungsdienstes im Innenministerium brachten die Chemikalie in Kübeln zu einem Spezialfahrzeug und transportierten alles ab. "Es gab keine Zwischenfälle", so Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Daten und Fakten:
Pikrinsäure stammt vom griechischen Wort pikros (bitter). Es ist der Trivialname für den wissenschaftlichen Fachbegriff Trinitrophenol. Die Säure besteht aus einem Benzolring, an den eine Hydroxygruppe und drei Nitrogruppen gebunden sind.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde der Stoff für die Gelbfärbung von Seide verwendet, danach als Geschoss-Füllmittel. Pikrinsäure ist hitzeempfindlich und gilt als explosionsgefährlich. Immer wieder werden zum Beispiel in Apotheken oder Schulen alte Flaschen davon entdeckt - dann rücken die Sprengkommandos an.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung

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