Mit einem Sprung aus einem Fenster im 2. Stock rettete der elfjährige Emin in Linz sein Leben - und dann, trotz gebrochenem Arm, mit Papas Hilfe seine zwei Geschwister, die Mama und den Stiefvater vor dem Feuertod! Das Branddrama nahm im Kinderzimmer des jungen Helden seinen Lauf. Erneut war ein Hoverboard der Auslöser.
"Papa, es brennt. Ruf die Mama an, sie hört mich nicht und die Tür geht nicht auf" - um 23 Uhr schlug der elfjährige Emin bei seinem Papa Midhat Skorupan (35) Alarm, der gerade in der Voest Nachtschicht hatte. "Sofort raus", sagte der Vater, während der zum Auto lief und "mit etwas überhöhter Geschwindigkeit" in die Hittmairstraße im Linzer Franckviertel raste.
"Ich wollte noch die Rettung anrufen, aber dann war das Feuer zu groß. Ich musste springen, dabei gedacht hab’ ich mir eigentlich nichts", erinnert sich Emin, wie er im brennenden Zimmer im 2. Stock gefangen war, das Fenster öffnete und in die Tiefe sprang. "Ich hab’s gar nicht gespürt, dass der Arm gebrochen war", erzählt Emin später im Linzer MedCampus IV., wo der Bub in der Nacht operiert wurde. Die durch den heftigen Regen durchweichte Wiese hatte schwerere Verletzungen verhindert.
Noch während der Vater am Weg war, läutete Emin die Nachbarin heraus, die den Polizei-Notruf wählte. "Der Vater traf zeitgleich mit den Beamten ein", so Heide Klopf von der Polizei. "Die Polizisten wollten die Tür aufbrechen, ich hab’ sie einfach eingetreten", erinnert sich Midhat Skorupan, der Sekunden angekommen war, erleichtert den Sohn gesehen hatte:"Emin ist mir mit schwarzem Gesicht entgegen gekommen."Pullover diente
als Schutz vor Rauch"Ich hab’s mir den Pulli als Mundschutz hochgezogen, bin dann rein", erzählt der 35-Jährige, der sich in der Wohnung seiner Ex-Frau erst orientieren musste. "Ich hab’s meine Ex-Frau und ihren eineinhalbjährigen Sohn rausgeholt", erinnert sich Midhat Skorupan. Obwohl die Wohnung total verraucht war, robbte er am Boden zurück, brachte seine 12-jährige Tochter in Sicherheit, weckte den neuen Lebensgefährten seiner Ex.
Emin hatte noch gar nicht mitbekommen, dass sein rechter Unterarm verdreht wegstand, hatte im Schock nichts gespürt. Wenige Stunden später konnte er seine Lieben - sie waren in Spitäler gekommen - in die Arme nehmen. Dank des Helden geht’s allen gut.
Als Brandursache wurde ein zum laden angehängter Hoverboard-Akku identifiziert (so wie jüngst bei zwei Fällen in Wien und NÖ).
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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