Schwarze Liste
EU droht Crash-Airline mit Flugverbot
Bei der Aktualisierung der Schwarzen Liste hatten die Kommission und Luftfahrt-Experten der Mitgliedstaaten auch die Sicherheitslage von Ajet geprüft. Zwar war die Brüsseler Behörde nach eigenen Angaben vom Donnerstag der Ansicht, dass ein sofortiges Flugverbot nicht nötig sei.
Die Kommission werde aber genau verfolgen, ob die Firma ihre Sicherheitsvorkehrungen wie angekündigt verbessere, "und könnte im Laufe der kommenden Wochen erneut prüfen, ob Sicherheitsmaßnahmen auf europäischer Ebene getroffen werden sollten".
"Gelbe Karte" als letzte Warnung
Wie bei Ajet beließ es die Kommission auch bei der russischen Gesellschaft Pulkovo Aviation, der ghanaischen Johnsons Air und bei Pakistan International Airways zunächst bei der Drohung mit einem Landeverbot. Der zuständige EU-Kommissar Jacques Barrot sprach am Rande des Verkehrsministerrats in Luxemburg von einer "Gelben Karte" für die betroffenen Unternehmen.
Zahllose Airlines mit schweren Sicherheitsmängeln
Neu auf die Schwarze Liste gesetzt wurden wegen gravierender Sicherheitsmängel DAS Air Cargo aus Kenia und Dairo Air Services aus Uganda. Auch alle 27 Luftfahrunternehmen, die in Kirgisien zugelassen sind, erhielten ein Landeverbot in der EU, "da die nationale Kontrollbehörde nicht in der Lage ist, eine wirksame Überwachung zu gewährleisten". Hinzu kamen acht Fluggesellschaften aus dem Kongo und die afghanische Ariana Afghan Airlines, weil sie die einzige für Europa-Flüge zugelassene Maschine verkauft habe.
Schwarze Liste zeigt auch in Nicht-EU-Staaten Wirkung
Air Services Comores darf indes wieder eingeschränkt europäische Flughäfen anfliegen, nachdem eine Maschine laut Kommissionsmitteilung mit adäquater Sicherheitstechnik ausgerüstet wurde. 68 Unternehmen aus vier afrikanischen Ländern wurden von der Liste gestrichen: Sie hatten ihren Betrieb eingestellt, nachdem die Behörden ihnen die Zulassung entzogen hatten. Kommissar Barrot betonte, dass mit Bahrein und Saudi-Arabien inzwischen auch Länder außerhalb der EU deren im März 2006 erstmals erstellte Verbotsliste anwendeten.
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