Der Traunviertler fürchtete Siegfried D. (61) alias „Morton“ und seine angetraute Geldhexe Christine (51) so, dass er alle Ersparnisse hergab, um sein Kind zu retten. „Auch ich hatte Angst, ich dachte, er verflucht mich“, sagt Petra M. (43) aus Leonding, die nur 5000 Euro an den faulen Zauber verlor.
1000 Euro für 20-Kilo-Stein
Die Fälle wirken für Außenstehende skurril, für die verzweifelten Opfer war „Morton“ ein Strohhalm: Ein lediger Mühlviertler (40) bat in 14 Sitzungen um Liebeszauber für die begehrte Nachbarin. Neun Reichtumsmünzen um 4100 Euro sollten dazu für Lottoglück sorgen. Als der Gewinn ausblieb, zahlte der Jungbauer 1000 Euro für einen 20-Kilo-Stein, der die Münzen aufladen sollte. Insgesamt blechte der Mühlviertler 13.000 Euro - für nix.
Wegen fehlgeschlagener Voodoo-Investition in Privatkonkurs
Auch ein beziehungsgeschädigter Frühpensionist (51) aus Linz-Land kaufte Reichtumsmünzen und einen kleinen Stein. Es waren nur 24 Sitzungen nötig um seine in 36 Jahren aufgebauten Ersparnisse (48.800 Euro) aufzubrauchen. Ein Rohrbacher Kraftfahrer (33) ging nach 80.000 Euro fehlgeschlagener Investition in Privatkonkurs. Seine Anzeige brachte das Magierpaar in die Zelle. Eine Innviertler Lehrerin (41) wollte ihre Ehe mit Blutritualen und 30.000 Euro retten - sie ist geschieden. Eine Rohrbacher Kellnerin (38) belastete das Haus ihres Sohnes mit einem Kredit, um 31.000 Euro Voodoo-Gage zu bezahlen. Und die Familie eines Promi-Sportlers zahlte für einen Aktien-Tipp aus dem Jenseits.
Wegen ihrer psychischen Ausnahmesituationen wurden Opfer abhängig von „Morton“, der selbst Krebspatienten heilen wollte, Medizin absetzte. Jetzt sind Siegfried und Christine D. in U-Haft (für beide gilt die Unschuldsvermutung). Das Geld ist weggezaubert, sie lebten nach außen „in armen Verhältnissen“.
Fotos: Polizei
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