Mysteriöses Pfeifen

Apollo-10-Crew hörte hinterm Mond “Musik” im All

Wissenschaft
23.02.2016 01:10

Bei einer Mondumrundung im Mai 1969 haben US-Astronauten mysteriöse Pfeiftöne gehört und über den Ursprung dieser "Weltraummusik" gerätselt. Die Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte nun dazu Aufnahmen, die in einer Dokumentation des Fernsehsenders Discovery Channel am Sonntagabend erstmals der Öffentlichkeit vorgespielt wurden.

Rund eine Stunde lang vernahmen die Astronauten Thomas Stafford, John Young und Eugene Cernan die Geräusche, die auf jahrzehntelang unveröffentlichten Tonbändern der NASA zu hören sind. Bei der Apollo 10 handelte es sich um die Testmission zur ersten bemannten Mondlandung von Neil Armstrong, Michael Collins und Buzz Aldrin mit Apollo 11. Zwei Monate zuvor umrundeten die Apollo-10-Astronauten den Erdtrabanten und übten Lande- und Andockmanöver, ohne jedoch auf ihm zu landen.

"Hört ihr das, diesen Pfeifton?", fragte Cernan seine Kollegen und sprach von "Weltraummusik". Die Raumfähre befand sich auf der Rückseite des Mondes und damit eigentlich im Funkschatten der Erde, als das Trio plötzlich über jene Lautsprecher, die normalerweise den Funkkontakt mit dem NASA-Einsatzzentrum in Houston übertrugen, eine "fremdartige Musik" vernahm. Laut Discovery Channel überlegten die drei Astronauten, ob sie Houston überhaupt von den Geräuschen erzählen sollten - aus Angst, nicht ernst genommen zu werden.

Bloß Überlagerung von Funksignalen?
Die NASA geht den Angaben zufolge nicht von einem Werk Außerirdischer aus. Ein Ingenieur der Raumfahrtbehörde sagte, die Geräusche seien wahrscheinlich durch die Überlagerung von Funksignalen ausgelöst worden. US-Astronaut Al Worden, der auf einer späteren Apollo-Mission flog, gab sich mit der Erklärung aber nicht zufrieden: "Wenn da etwas aufgenommen wurde, dann war da auch etwas."

Der NASA-Historiker Andrew Chaikin hingegen sagte in der TV-Dokumentation: "Der Bordfunk der beiden Raumschiffe, des Lande- bzw. Aufstiegsmoduls "Snoopy" und des Kommandomoduls "Charly Brown" störten einander gegenseitig. Sie sendeten auf VHF (Ultrakurzwelle, Anm.), deren Interferenz die Quelle dieser Töne war."

Die Abschriften der Apollo-10-Aufzeichnungen lagerten bis 2008 als "streng geheim" klassifiziert und unerkundet in den Archiven der NASA. Die Tonmitschnitte, die mit einer Art Blackbox aufgezeichnet wurden, sind erst kürzlich bekannt geworden. Sie belegen, dass Stafford, Young und Cernan auf das, was sie rund eine Stunde lang hörten, alles andere als vorbereitet waren.

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