Mit der gestern Nacht erzielten Einigung können "beide Seiten leben", hieß es von Seiten der Gewerkschaft.
Die Kernforderung der Gewerkschaft nach Stundenreduktion wurde erreicht, wenn sie auch erst mittelfristig ab 2008 greift. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass der Kompromiss von den Fluglotsen akzeptiert wird.
Zulagen nur unter festgelegten Bedingungen
Austro Control-Generaldirektor Baubin erklärte, die ausverhandelten finanziellen "Incentives" bis Ende 2007 seien eine besondere Anerkennung für die Belastungssituation der Fluglotsen. Diese sei gebunden an ein Pünktlichkeitsziel, dass im Durchschnitt erreicht werden müsse. Ansonsten würde die Zulage wieder gekürzt werden.
Mehr Personal zur Entlastung vorgesehen
Die Austro Control hat einen Plan zur massiven Personalaufstockung bis zum Jahr 2011 vorgelegt, verbunden mit einer Senkung der Überstunden, den die Gewerkschaft akzeptiert habe. Ab 2008 soll die Stundenzahl von derzeit 35 Stunden auf 32,5 Wochenstunden sinken. Gleichzeitig würden ab heuer jährlich dreißig Trainees ausgebildet. Damit sei mit 2009 der annähernd notwendige Personalstand erreicht.
Kurzfristig heißt es für die Fluglotsen aber weiter, Arbeitszeiten bis zu 180 Monatsstunden zu absolvieren, inklusive der "Ad-hoc"- Überstunden von bis zu 45 Überstunden. Als "Motivation" für die Belastungen bis 2008 gebe es mehr Geld in Form von Zulagen.
Überstunden ein Muss
Die Fluglotsen hatten Alarm geschlagen: Es komme immer wieder zu dramatischen Situationen im Luftraum Wien-Schwechat. Völlig übermüdete Fluglotsen müssten diese Situationen meistern. Der Geschäftsführung der Austro Control warf die Fachgruppe Flugsicherungsbetrieb in der Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr "unverantwortliches Handeln" vor. Wer Überstunden verweigert, müsse dies inzwischen begründen und eine Verweigerung werde im Personalakt vermerkt.
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