Rund um die Uhr liefen in der angemieteten Halle die Maschinen: Zehn Facharbeiter aus Bulgarien produzierten Glimmstängel im Schichtbetrieb. 400 Tonnen Tabak wurden illegal hergestellt.
Der Tabak stammte aus Argentinien. Er wurde nach Deutschland geliefert, von dort wurde ein Export in den Kosovo vorgetäuscht. In Wahrheit landete er in Salzburg. Eine niederösterreichische Firma besorgte die für die Produktion nötigen Materialien in ganz Europa. Die Maschinen kamen aus Bulgarien, die Verpackungen für die Zigaretten erzeugte eine Tiroler Druckerei. Auch bei diesen Aufträgen wurden Scheingeschäfte mit dem Kosovo vorgetäuscht, die fiktiven Transporte wurden über ein oberösterreichisches Unternehmen "durchgeführt".
Verdächtiger hortete 100 Kilo Gold
Bei Hausdurchsuchungen wurde tonnenweise belastendes Material gefunden. Beim Hauptverdächtigen wurden 100 Kilo Gold in Barren im Wert von rund 1,6 Millionen Euro entdeckt. Auch Luxusfahrzeuge und Bargeld wurden beschlagnahmt. Das Landesgericht Linz hat den Kopf der Bande aber inzwischen wieder enthaftet, nachdem er sämtliche Dokumente abgegeben hatte. Bisher wurden zudem vier weitere Verdächtige ausgeforscht.
Die Zigaretten wurden in jene Länder geschmuggelt, wo die höchsten Gewinne erwartet wurden. Dies waren Großbritannien, aber auch Frankreich und Deutschland. Eventuell wurden auch in Österreich Produkte verkauft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.