Unter großem Interesse der Medien bestiegen sechs Russinnen in dem Institut eine holzvertäfelte Zimmerflucht, um zu testen, wie sie auf acht Tage vollständiger Isolation reagieren werden. Institutsleiter Igor Uschakow sprach von einem psychologisch interessanten Versuch. Er wünschte den Frauen eine konfliktarme Zeit, obwohl es allgemein heiße, "zwei Hausfrauen können nur schlecht mit einer Küche leben".
Zu den freiwilligen 'Kosmonautinnen' gehören Wissenschaftlerinnen, eine Ärztin und eine Psychologin. Während ihres simulierten Mondflugs sollen sie zehn psychologische und humanbiologische Tests absolvieren.
Obwohl das Institut das Experiment als großen Schritt für die Gleichberechtigung in der Raumfahrt feierte, mussten sich die Frauen von den Medien vor allem fragen lassen, wie sie acht Tage lang ohne Männer und Make-up auskommen wollen. Missionsteilnehmerin Anna Kussmaul konterte: "Wir arbeiten. Wer arbeitet, denkt weder an Männer noch an Make-up". Teamleiterin Jelena Luschnizkaja sagte, sie gehe davon aus, dass ihre gut ausgebildeten Kolleginnnen mit schwierigen Situationen umzugehen wissen.
Russland hatte 1963 die erste Frau in den Weltraum entsandt. Danach erlahmte der Elan: Bis vergangenes Jahr folgten nur noch drei weitere Kosmonautinnen.
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