Stärke 7,5

Erdbeben in Südasien forderte über 350 Todesopfer

Ausland
27.10.2015 15:19
Ein schweres Erdbeben hat am Montag Regionen in Afghanistan, Pakistan und Indien erschüttert und laut jüngsten Angaben mehr als 350 Menschenleben gefordert. Die Behörden rechneten mit weiter steigenden Totenzahlen, erste Rettungsteams sind mittlerweile in die teils völlig abgeschnittenen Regionen vorgedrungen. In den Krankenhäusern wurden Hunderte Menschen behandelt, allein in Pakistan gab es rund 1200 Verletzte.

Das Bebenzentrum lag nach USGS-Angaben in Badachsan in der nordöstlichen Hindukusch-Region in einer Tiefe von 213,5 Kilometern. Die Warte hatte die Stärke zunächst auf 7,7 geschätzt, sie dann auf 7,5 berechnet. Mindestens eine Minute lang bebte die Erde. Der Erdstoß war im 250 Kilometer entfernten Kabul zu spüren.

Auch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad stürzten Gebäude ein. Nach offiziellen Angaben wurden rund 2.500 Häuser in Pakistan und mehr als 7.600 in Afghanistan beschädigt. Hunderte Menschen mussten die Nacht im Freien verbringen. Im Dorf Chakdara im Nordwesten Pakistans verteilten Hilfsorganisationen Decken und Essen an die obdachlos gewordenen Menschen.

Das Video oben zeigt Luftaufnahmen aus Indien.

Schülerinnen sterben bei Massenpanik
Am schwersten sind der Nordosten Afghanistans und der Norden Pakistans betroffen. Alleine zwölf Schülerinnen wurden bei einer Massenpanik in der nordafghanischen Stadt Talukan getötet. "Die Schüler rannten aus dem Gebäude und lösten die Panik aus", sagte Enajat Nawid, Leiter der regionalen Bildungsbehörde, zu AFP. Alle zwölf Toten seien Minderjährige.

In Afghanistan kamen die Helfer nur schwer zu den Opfern durch. Erdrutsche blocktieren die Wege in der bergigen Region. Außerdem seien viele Straßen unpassierbar, weil sie von den rakikalislamischen Taliban kontrolliert würden, sagte Mawlawi Hamidullah Muslim, Mitglied des Provinzrates im afghanischen Badachshan, am Dienstag.

USA und Indien bieten Unterstützung an
Unter anderem Indien und die USA boten ihre Hilfe an. Pakistans Premierminister Nawaz Sharif aber lehnte dankend ab. "Unsere eigenen Ressourcen sind ausreichend, um mit der Tragödie fertig zu werden", erklärte er. Auch die Vereinten Nationen erklärten, sie stünden für Rettungsarbeiten bereit, falls es Bedarf gebe. Nach Angaben der pakistanischen Zeitung "Dawn" sendete die Regierung bisher 2000 Zelte und ein mobiles Krankenhaus in die Region. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond ist sowohl in Pakistan als auch Afghanistan mit Teams unterwegs. Pakistans Armee erklärte, Wege durch 27 von 45 Erdrutschen geschaufelt zu haben. Vier Helikopter seien unterwegs.

Das weiter östlich gelegene Nepal, das am 25. April von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht worden war, blieb diesmal offenbar verschont. Bei dem schweren Beben waren im Frühjahr mehr als 8800 Menschen ums Leben gekommen.

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