18.08.2015 18:08 |

Hilferuf der Mutter

Haft in Ägypten: Hannes F. im Hungerstreik

Seit November 2011 sitzt der Burgenländer Hannes F. in Ägypten im Gefängnis. Er wurde 2013 in Kairo zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil man ihm Waffenschmuggel zur Last legte - ein Vorwurf, den er bestritt. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Seine Mutter Marlies F. wandte sich nun mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit, weil sie sich um ihren Sohn sorgt.
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"Er ist seit Samstag im Hungerstreik", so Marlies F. Im Gefängnis, in das ihr Sohn verlegt worden war, habe sich die Lage verschlimmert: In seiner Zelle, die normalerweise mit zwölf Mann belegt sei, befänden sich mittlerweile 40 Personen. Es sei auch schon zu tätlichen Übergriffen gekommen.

"Mein Sohn ist am Ende"
In der Zelle habe es tagsüber mindestens 45 Grad, Wasser- und Verpflegungsvorräte, die für ihn bestimmt gewesen waren, seien zerstört worden. Sie mache sich große Sorgen um den 35-Jährigen: "Er kann nicht mehr. Mein Sohn ist am Ende."

Hannes F. werde wie alle im Ausland inhaftierten Österreicher von der Botschaft betreut, so der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss. Pro Jahr gebe es im Ausland zwischen 400 und 500 österreichische Häftlinge, sie würden "betreut, so gut das möglich ist". Der 35-Jährige befinde sich in einem Gefängnis, in dem ausschließlich Ausländer inhaftiert seien. Die österreichische Botschaft bringe Hannes F. regelmäßig Lebensmittel, er werde fast jeden Monat einmal besucht. Aufgrund der Information über den Hungerstreik solle nun der Konsul den Burgenländer besuchen.

Derzeit laufe ein Gnadengesuch, außerdem bemühe man sich um eine Verlegung nach Österreich. Beides sei jedoch schwierig. "Es sind harte Haftbedingungen. Aber das gilt fast für alle österreichischen Häftlinge im Ausland", so Weiss.

Schiffstransport bewacht
Hannes F. war im November 2011 nach Ägypten gereist, um einen Schiffstransport zu bewachen. Mit vier Gewehren und 200 Schuss Munition, die beim Abflug deklariert worden seien, wurde er vom Zoll festgenommen. Von der Verhaftung bis zum Urteil verstrichen beinahe eineinhalb Jahre. Ihr Sohn sei seither immer wieder als "Piratenjäger" bezeichnet worden, so Marlies F.: "Mein Sohn war nie ein Piratenjäger. Er war einfach engagiert als Sicherheitsdienst auf Schiffen, die durch den Golf von Aden fahren mussten."

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