Geiz macht reich

Ikea-Boss plaudert sein Erfolgsgeheimnis aus

Wirtschaft
24.03.2006 11:25
Er fährt einen 17 Jahre alten Volvo, kauft am liebsten Sonderangebote und ist stolz auf sein Image als notorischer Geizkragen! Die Rede ist von einem, der es wissen muss: Von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, der in der jüngsten Forbes-Liste mit einem Vermögen von 23,3 Milliarden Euro als viertreichster Mensch der Welt geführt wird. Netterweise ist nun ein Buch auf den Markt gekommen, das die Geiz-Tipps des Milliardärs für Normalsterbliche zusammenfasst. Lies sie aufmerksam, denn vielleicht verhelfen sie auch dir zu unermesslichem Reichtum...

Eine eiserne Grundregel des 79-Jährigen lautet: "So wenig spenden wie möglich". Das betonte Kamprad erst vor wenigen Tagen in der Schweiz, wo er umgerechnet 263.000 Euro für eine Kunsthochschule locker machte. Und fügte hinzu: "In nächster Zeit sind keine weiteren Spenden geplant." Davon kann auch der Bürgermeister des schwedischen Heimatortes von Kamprad ein Lied singen: "Unglücklicherweise hat er nie was für uns getan. Er kauft nicht einmal Lose für die Tombola."

Auch ein Konkurrent von einem anderen Möbelhaus wundert sich: "Er schickt mir tatsächlich Weihnachtskarten aus dem Vorjahr." Dass Schwedens Dagobert Duck einen Uralt-Volvo fährt, haben wir eingangs schon erwähnt. Nicht aber, dass auch dieser häufig in der Garage bleibt. Der Milliardär steigt nämlich so oft es geht auf das Fahrrad, um Benzin zu sparen.

Auf den Senioren-Rabatt nicht vergessen!
Längere Reisen bestreitet Kamprad meistens mit der Eisenbahn. Am Ziel angekommen, prahlt er stets damit, dass er einen Senioren-Rabatt erhielt. Die Bahn kommt aber auch nur dann zum Zug, wenn sich nach umfangreicher Recherche im Internet keine billigere Möglichkeit finden ließ.

Billig einkaufen und essen
Geht Kamprad einkaufen, dann am liebsten auf den Frischmarkt kurz bevor die Läden dicht machen. Zu diesem Zeitpunkt gibt's nämlich die größten Rabatte. Apropos Shopping: Er kauft natürlich auch bei Ikea und - wie könnte es anders sein - besteht auf den Mitarbeiter-Rabatt. In Restaurants zu essen kommt aus Kostengründen gar nicht erst in Frage. Lieber kocht er selbst und spült sogar Einweg-Geschirr, um es weiter verwenden zu können. Seine Lieblingsspeise ist übrigens Hotdog mit Senf...

Betriebskosten sparen
Auf ein Büro in der Konzern-Zentrale verzichtet der Geizhals ganz, dafür hat er sich in der Filiale in Aubonne (Schweiz) eine spartanische Arbeitsecke eingerichtet. In der Schweiz deswegen, weil Kamprad natürlich auch ein Steuer-Fuchs ist: Um dem Fiskus auszutricksen, ist er zunächst von Schweden und schließlich in die Schweiz übersiedelt. Dass die Produktion der Ikea-Artikel immer dort stattfindet, wo es am billigsten ist (momentan in Indien, Polen und China) versteht sich eigentlich schon von selbst...

Erfolgsgeheimnis Kampfpreis
Ohne kaufmännisches Talent würde aber auch der Geiz nicht viel bringen. Deshalb legt Kamprat höchsten Wert darauf, seine Produkte billiger anzubieten als die Konkurrenz. Nur so wird weltweiter Massenabsatz garantiert. Ausgeliefert werden die Waren übrigens in superflachen Paketen, weil so am meisten Platz (und Geld) gespart wird...

Der Autor des Buches Die 11 Geheimnisse des Ikea-Erfolgs heißt Rüdiger Jungbluth. Es ist Anfang 2006 im Frankfurter Campus-Verlag erschienen und umfasst 288 Seiten. Du kannst es ganz unkompliziert im Krone.at-Shop bestellen (siehe Infobox!).

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