Mit 70 Jahren

Regisseur Helmut Dietl ist gestorben

Adabei
30.03.2015 16:09
Der Drehbuchautor und Regisseur Helmut Dietl ist tot. Laut einem Bericht der "Zeit" starb er am Montagmittag im Alter von 70 Jahren im engsten Kreis seiner Familie. Dietl, bei dem im Herbst 2013 Lungenkrebs diagnostiziert wurde, hatte bis zuletzt an einem Filmprojekt mit Josef Hader gearbeitet.

Zu Dietls bekanntesten Filmen zählen "Schtonk", eine Persiflage auf die Affäre um die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher, und die Komödie "Rossini" über die Eitelkeiten der Filmbranche. Dietl feierte zudem große Erfolge mit Fernsehserien wie "Monaco Franze" oder "Kir Royal". Zur Zeit seiner ganz großen Erfolge, wurde der Regisseur von Filmkritikern als deutsche Antwort auf Woody Allen gefeiert.

Diagnose Lungenkrebs im Herbst 2013
Dietl war in vierter Ehe verheiratet mit der Business-Trainerin und Journalistin Tamara Dietl. Das Paar hat eine Tochter im Schulalter, aus früheren Beziehungen hat Dietl zwei weitere, erwachsene Kinder. Dietl hatte im November 2013 offenbart, dass er schwer an Lungenkrebs erkrankt sei. Einen Monat zuvor hatte er selbst die erschütternde Diagnose erhalten: Lungenkrebs mit Heilungschancen von höchstens zehn Prozent - "eher drunter". Sechs Jahre zuvor hatte er mit dem Rauchen aufgehört und bis dahin nach eigener Berechnung ungefähr eine Million Gitanes geraucht.

"Das Testament ist gemacht, der Tod kommt von selbst. Vor dem habe ich keine Angst. Vor dem Sterben schon...", hatte der Filmemacher der Illustrierten "Bunte" nach der Diagnose gesagt. Einer Chemotherapie oder Bestrahlung stand Dietl damals skeptisch gegenüber, berichtete die "Zeit". Später unterzog er sich doch einer Behandlung, die er im Mai des Vorjahres abschloss.

Bis zuletzt Arbeit an Filmprojekt mit Josef Hader
Bis zuletzt arbeitete Dietl an einem autobiografischen Filmprojekt mit Josef Hader, bei dem der österreichische Kabarettist den Regisseur hätte spielen sollen. Das Drehbuch thematisierte auch den Schlaganfall, den Dietl im Jahr 2007 erlitt. Erst am vergangenen Freitag hatte Hader in der deutschen Talkshow "3 nach 9" bestätigt, dass man weiterhin über das Projekt spreche - und über Gott und die Welt, was das Vorhaben etwas verzögere: "Es ist eine wunderbare Freundschaft."

Der Arbeitstitel des Vorhabens lautete nach einstmaligen Angaben des Bayerischen Rundfunks: "Ich freu mich, wenn es regnet." Es ist ein Karl-Valentin-Zitat, das so weitergeht: "... weil wenn ich mich nicht freu', regnet's auch."

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(Bild: kmm)



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