Entstanden seien die Löcher wahrscheinlich durch das Abschmelzen von unterirdischem Permafrost infolge des Klimawandels. "Das Phänomen ähnelt einem Vulkanausbruch", schilderte Bogojawlenski. Wenn das Eis in den Permafrostböden schmelze, werde Methangas freigesetzt. Dies führe zu einem Druckanstieg, bis sich eine Explosion ereigne, die einen Krater in die Erde reiße, so die These des Wissenschaftlers. Das Auftauen des Permafrosts werde wahrscheinlich durch die Klimaerwärmung beschleunigt.
Ein Team um Bogojawlenski geht nun der Frage nach, welche Gefahren von diesem Phänomen ausgehen. Die sieben Riesenkrater wurden in Jamalo-Nenezki, einer energiereichen Region im Nordwesten Sibiriens, entdeckt. Mindestens einer von ihnen befindet sich in der Nähe eines Gasfeldes.
Löcher füllen sich nach und nach mit Wasser
Zur Erforschung der Krater haben die Forscher nicht viel Zeit. Schließlich füllten sich die Krater nach und nach mit Wasser. "Im Zeitraum von zwei oder drei Jahren werden aus ihnen Seen und es ist dann schwierig, sie zu erforschen", sagte Bogojawlenski. Nach seiner Einschätzung könnten sich manche der Krater schon vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten gebildet haben, ohne dass dies in der entlegenen Region, die von ihren Bewohnern auch das "Ende der Welt" genannt wird, bemerkt wurde.
Im Juli vergangenen Jahres hatte sich ein YouTube-Video eines gewaltigen Lochs in Sibirien rasant verbreitet und Anlass zu allerlei Spekulationen über die Entstehung des Riesenlochs gegeben. Daraufhin wurden Wissenschaftler zu dem Krater geschickt.
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