Laut "The Telegraph"

Hypo-Debakel: Österreich als “Mini-Griechenland”

Wirtschaft
08.03.2015 14:08
Geht es nach der britischen Tageszeitung "The Telegraph", dann ist die Gefahr groß, dass Österreich so etwas wie ein "Mini-Griechenland" im Herzen Europas wird. Schuld daran seien die Probleme um die Heta, die Abbaugesellschaft der Pleitebank Hypo Alpe Adria. Offenbar sei weder den Finanzmärkten noch den Entscheidungsträgern bewusst, was hier wirklich passiere, heißt es in dem Artikel.

Die "Bad Bank" Heta hat am 1. März auf Anordnung der österreichischen Finanzmarktaufsicht die Schuldenzahlungen vorerst auf ein Jahr eingestellt, nachdem Wirtschaftsprüfer bei der Abbaugesellschaft ein drohendes Finanzloch von bis zu 7,6 Milliarden Euro festgestellt hatten. Laut "Telegraph" wolle die österreichische Regierung nicht weiter Geld für die Verluste der Bank aufwenden.

"Hypo wird Kärnten in die Pleite reißen"
Für die Zeitung ist klar, dass seine Landeshaftungen das Land Kärnten in die Zahlungsunfähigkeit reißen werden. Österreich werde das Bundesland wohl pleitegehen lassen, wie die USA im Jahr 2013 die einst blühende Autostadt Detroit, schreibt Jeremy Warner in dem Artikel. Für ihn entsteht im Herzen Europas gerade so etwas wie ein "Mini-Griechenland".

Die Probleme mit der Hypo Alpe Adria seien vergleichbar mit der Pleite der Creditanstalt, die anno 1931 ihre Zahlungsunfähigkeit erklären musste, heißt es in dem "Telegraph"-Artikel. Obwohl die österreichische Regierung für die damals größte Bank der Republik mit Garantien und Kapitalspritzen einsprang, lieferte die Creditanstalt auch international den Zündfunken für die zweite Etappe der "großen Depression". Die Folgen: Bankenkrach, Finanzkrise und Diktatur.

"Die Schuldenkrise hat erst begonnen"
So wie die in der Hypo-Causa involvierte Bayerische Landesbank gebe es in Europa laut dem Blatt zahlreiche miteinander verbundene Banken und staatliche Haftungen, von denen viele nie bezahlt werden (können) und wohl abgeschrieben werden müssen. Massive Verluste bei Kreditgebern seien die Folge. Die europäische Schuldenkrise sei deshalb noch lange nicht vorbei - im Gegenteil: In Wahrheit habe sie erst begonnen, so die Conclusio von Warner.

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