Öl und Lösegeld
So reich ist die Terrormiliz IS
Natürlich können die Islamisten für das Erdöl, das in ihrem Machtgebiet (rund ein Drittel des Irak sowie ein Drittel Syriens) sprudelt, nicht den derzeit gültigen Weltmarktpreis von etwa 100 Dollar pro Barrel verlangen. Das renommierte Brookings Institut in Washington schätzt aber, dass der IS, der das Öl über ein ausgeklügeltes Schwarzmarktsystem im Irak, in Syrien und auch der Türkei vertreibt, zwischen 25 und 60 Dollar pro Barrel lukrieren kann - ausschließlich in bar, versteht sich.
Der Vorteil gegenüber anderen Terrorgruppen, den IS für sich nutzt, ist, dass die Dschihadisten über einen eigenen Herrschaftsbereich mit mehreren Millionen Einwohnern verfügen, in dem sie quasi-staatliche Strukturen geschaffen haben: Die Menschen, die dort leben, müssen Steuern und Schutzgeld bezahlen.
Allein im von den Islamisten überrannten Mossul, der zweitgrößten Stadt des Irak, dürften sich diese Steuern auf rund acht Millionen Dollar pro Monat belaufen. Hinzu kommen noch Einnahmen durch den Schwarzmarktverkauf von archäologischen Objekten.
Laut einer Studie der amerikanischen Carnegie-Stiftung belaufen sich die Gesamteinnahmen des IS auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr - der Löwenanteil kommt dabei aus den Erdölgeschäften. Das ist der Grund, weshalb die Kampfjets der Allianz gegen den IS gezielt Erdölfelder und Raffinerien angreifen, die sich in dessen Machtbereich befinden.
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