Vorarlberger Firma

Pfanner-Säfte in Kroatien vom Markt genommen

Ausland
13.01.2006 11:47
Nach der Konfiszierung von 33.000 Getränkekartons in Kroatien war der Vorarlberger Fruchtsafthersteller Pfanner am Freitag mit der Analyse der Ereignisse beschäftigt. Pressesprecherin Marie-Luise Dietrich betonte auf APA-Anfrage, dass die von der Kroatischen Nahrungsmittelagentur entdeckte Farbsubstanz ITX "absolut unbedenklich" sei. Der wirtschaftliche Schaden sei noch nicht abschätzbar.

Noch sei nicht klar, in welche Länder die Packungen der betroffenen Charge geliefert worden seien. "Das verfolgen wir gerade zurück", sagte Dietrich. Abgefüllt werden die Pfanner-Getränke ausschließlich in Lauterach bei Bregenz sowie in Enns. Unabhängig davon bestehe aber keine Gesundheitsgefährdung. Sowohl vom Bundesministerium für Gesundheit als auch von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit werde ITX als ungefährlich und unbedenklich eingestuft, so Dietrich. Laut ihren Angaben handelt es sich "um ein reines Verpackungsthema".

Die Kroatische Nahrungsmittelagentur hatte am Donnerstag 33.000 Kartons der Firma Pfanner vom Markt genommen, nachdem in einem Multivitamin-Nektar sowie im Getränk "Multi Rosso Bio" des Vorarlberger Herstellers ITX entdeckt worden war. "An der Verpackung dieser Fruchtsäfte wurden Spuren von IsopropylThioXanton, einem Fotoinitiator zur Stabilisierung der Verpackungsfarbe, gefunden", hatte Agentur-Leiter Boris Antunovic erklärt.

Babymilch zurückgerufen
Bereits im November waren rund 30 Millionen Liter Kindermilch des Herstellers Nestle in Italien vom Markt genommen werden, weil darin Spuren von ITX gefunden wurden. Die Substanz wurde vom schwedischen Verpackungserzeuger TetraPak verwendet. Auch in Spanien, Portugal und Frankreich wurde Nestle-Babymilch zurückgerufen.

Später wurde ITX in Italien auch in Produkten von Milupa, Parmalat und weiteren Produzenten entdeckt. TetraPak stoppte daraufhin die Verwendung der Chemikalie. Die EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit gab im Dezember schließlich bekannt, dass ITX nicht gesundheitsschädlich sei.

Seit 150 Jahren
Das österreichische Fruchtsaft-Unternehmen Pfanner mit Hauptsitz in Lauterach bei Bregenz erzielte 2004 einen Umsatz von 190 Mio. Euro und konnte den Umsatz seit 1997 verdreifachen. Die zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliche Firma feierte 2004 ihr 150-jähriges Bestehen und gehört zu den größten Obstverarbeitern und Fruchtsaftproduzenten Europas. Hergestellt werden über 100 Produkte, hauptsächlich Fruchtsäfte, Nektar und Eistee. In Österreich beschäftigt Pfanner 340 Mitarbeiter.

Foto: Symbolbild

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