Frischer Wind

Felipe VI. und Letizia: Das neue Königspaar

(Bild: APA/EPA/EFE/KIKO HUESCA)

Nach dem Abdanken des spanischen Königs Juan Carlos liegt es nun am neuen Thronfolgerpaar Felipe und Letizia, die Monarchie mit dem Schwung der nächsten Generation zu erneuern. Doch wer sind die beiden? Und was dürfen sich die Spanier, die nach zahlreichen Skandalen bereits das Ende der Regentschaft Juan Carlos' herbeigesehnt haben, erwarten?

Der 46-jährige Felipe (in Zukunft Felipe VI.) wurde seit seiner frühen Kindheit bestens auf seine Thronfolge vorbereitet. Seit er 13 Jahre alt ist, übernimmt er repräsentative Aufgaben wie die Vergabe der international renommierten Prinz-von-Asturien-Preise. Und vor allem in den vergangenen Jahren vertrat er seinen gesundheitlich angeschlagenen Vater immer häufiger im In- und Ausland. Schon im letzten Jahr nahm er für seinen Vater die Militärparade am Nationalfeiertag im Oktober ab. Danach reiste er auch nach Panama zum Gipfeltreffen der lateinamerikanischen Staats- und Regierungschefs, die er ohnehin besser kennt als Juan Carlos, weil er an den Amtsübergaben teilnimmt.

Nach der Matura in Kanada absolvierte Felipe eine Offiziersausbildung in allen Waffengattungen in seiner Heimat. Danach studierte er in Madrid Recht und Wirtschaft und schloss danach ein Masterstudium für Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Lateinamerika und Naher Osten an der Georgetown-Universität in Washington an. Er ist sowohl gebildet als auch sportlich, wie auch seine Teilnahme an den Olympischen Spielen im Jahr 1992 als Mitglied des spanischen Segelteams beweist.

"Felipe und Letizia haben neuen Wind gebracht"
Der Pflichtbewusste und Fleißige, der vielleicht ein bisschen weniger Charme und Sinn für Humor hat als sein Vater, dafür aber nicht als Schürzenjäger gilt, heiratete vor zehn Jahren die Journalistin Letizia Ortiz Rocasolano. Das Paar hat zwei Kinder: die beiden Töchterchen Leonor und Sofia. Es fiel der heute 41-Jährigen zwar nicht immer leicht, sich an das strenge spanische Hofzeremoniell zu gewöhnen. Doch gerade dafür lieben sie viele junge Spanier auch - und das mittlerweile seit zehn Jahren. "Felipe und Letizia haben neuen Wind in die Monarchie gebracht", erklärt auch Königshausexpertin Pilar Eyre gegenüber die Popularität des Prinzenpaares.

Skandale: Abtreibung und Magersucht
Felipe und Letizia sind aber von Skandalen nicht verschont geblieben. Auf Bildern im vergangenen Jahr war die 41-Jährige verdächtig dünn zu sehen. Man munkelte, dass sich dahinter eine Magersucht verbergen könnte. Auch eine unerlaubte Abtreibung soll die Thronfolgerin bereits hinter sich haben, wenn man ihrem entfremdeten Cousin David Rocasolano Glauben schenkt. Dieser beschreibt sie in dem von ihm verfassten Skandalbuch "Adios Princesa" außerdem als wahnhaft und obsessiv. Sogar am Selbstmord ihrer jüngsten Schwester gibt Rocasolano Letizia eine Mitschuld. Diese habe nichts gegen die ständige Belagerung durch die Medien getan, obwohl es ihrer depressiven Schwester gar nicht gut gegangen sei, so der Autor.

Expertin: "Sie werden ein gutes Königspaar abgeben"
Doch all diese Gerüchte haben dem Thronfolgerpaar nicht geschadet. Wenn Letizia und der fast zwei Meter große Prinz mit den blauen Augen und den leicht ergrauten Haaren irgendwo auftreten, sind die Menschen begeistert. "Sie werden ein gutes Königspaar abgeben", versichert Eyre. Sie seien ein normales Pärchen, das um die Probleme und Sehsüchte der Menschen weiß. "Sie leben im Jetzt und Heute", so die Königshausexpertin.

Nicht selten verweist Felipe selbst darauf, dass laut der demokratischen Verfassung nicht der Monarch, sondern das Volk der Souverän sei. Auf dem Thron will er "ein bescheidener und treuer Diener des spanischen Volkes sein", hörte man Felipe im vergangenen Jahr sagen. Schon bald wird er dies als neuer König unter Beweis stellen können.