"Wie Frauenschuhe"

Revolution bei der WM: Schuhe wie Socken

(Bild: Adidas, Nike)

Alle vier Jahre wieder, wenn Fußball-Weltmeisterschaften nahen, gibt's ein Duell der Branchenriesen im Schuhsektor um die besseren, innovativeren Modelle. Die neuen Wunderwaffen für die Topstars. Während sich heuer Puma eine Auszeit nimmt, basteln Adidas und Nike an einer Schuhrevolution: Die neuen sehen fast aus wie Socken.

Die Vorteile werden in höchsten Tönen gepriesen, aber es gibt auch spöttische Kommentare. Etwa: "Sehen aus wie Frauenschuhe."

Das US-Unternehmen wird allen Nike-Topstars, wie etwa Cristiano Ronaldo, Brasiliens Abwehrstrategen Thiago Silva, Neymar, Spaniens Iniesta etc. den "Magista" anbieten, vielleicht sogar vorschreiben. Der reicht bis zum Knöchel. Unisono schwärmen die Konkurrenten, dass die neuen Hightech-Produkte für ein noch besseres Ballgefühl sorgen, weil sie maschinell gestrickt sind. Die Schuhe quasi als Teil des Körpers. Die Tests sind längst abgeschlossen.

Suarez Rolemodel für Adidas
Bereits Ende Februar präsentierte Liverpools Torjäger Luis Suarez den ersten gestrickten Fußballschuh der Welt. Werbeslogan des Drei-Streifen-Modells: Verbindet hohen Komfort und Dynamik des Barfußspiels mit der Schutzwirkung eines traditionellen Schuhs. Suarez spielte damit als Vorreiter bereits für Liverpool in der Premier League. Eine Woche auf den Samba Primeknit folgte der Primeknit FS.

Das erste gestrickte All-in-one-Hybridmodell aus Schuh und Socke, das den Beginn einer Revolution signalisieren, jedem Spieler eine maßgeschneiderte Passform bieten soll, um intuitiver und dynamischer spielen zu können. Demnach müsste es ab 12. Juni in Brasilien sogar die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten geben, wenn es nur um die Schuhe geht. Die Maßmodelle für die Stars werden laut Marketingmanager Georg Kovacic noch bis Juni im Tresor bleiben.

"Wunderschuh" kostet 250 Euro
Natürlich gibt's auch Einwände. Manche fürchten um die Gesundheit der Spieler, die neuen Schuhe mit den länglichen Stollen könnten zu ständigem Ausrutschen, auch zu Kreuzbandrissen führen. Dann wird’s heißen, man hat eine auf die Socken bekommen. Wenn sich Otto Normalverbraucher den Sockenschuh leisten will, wird das nicht billig: Unter 250 Euro sind die neuen Modelle nicht zu haben.