Jetzt ist es fix: Der Betrieb des Studentenheims in der Grazer Billrothgasse wird mit Ende des Studienjahres eingestellt. Knapp 100 junge Menschen verlieren dadurch ihren leistbaren Wohnraum. Nach einem Käufer wird gesucht.
Das Wohnheim in der Billrothgasse, direkt hinter der Med Uni, gilt als einer der letzten leistbaren Wohnorte für Grazer Studenten – finanziert durch das Land Steiermark. Zumindest bis jetzt. Im Juli dieses Jahres wurde bekannt, dass der Verkauf des Heims im Raum steht, nun wurde fix beschlossen: „Der Betrieb des Studierendenheims Graz-Ries in der Billrothgasse durch das Land Steiermark wird mit Ablauf des aktuellen Studienjahres eingestellt“, heißt es aus dem Büro von Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) auf „Krone“-Anfrage.
Die knapp 100 Bewohner müssen also bis September 2026 ausziehen, sofern kein anderer Träger gefunden wird. Die Immobilie gehört der Landesimmobiliengesellschaft, die nun über einen künftigen Käufer oder Mieter entscheiden wird. „Eine Weiterführung durch einen privaten Betreiber ist durchaus möglich“, heißt es. Wenngleich wohl nicht mit vergleichbaren Mietpreisen. Die Bewohner wurden noch nicht vom Land informiert.
Der drohende Verkauf des Ries-Hauses nimmt die Existenzbedrohung von rund 100 jungen Menschen in Kauf. Ein sozialpolitisches Desaster.

Mary Weitzer
ÖH-Vorsitzende Uni Graz
Bild: Christian Jauschowetz
Mary Weitzer, ÖH-Vorsitzende der Uni Graz, ist empört: „Die Landesregierung stopft ihre Budgetlöcher auf dem Rücken der Studierenden und verweigert jede ernsthafte Kommunikation mit den Betroffenen. Was hier als Budgetmaßnahme verkauft wird, ist in Wahrheit ein sozialpolitisches Desaster.“
Der Verkauf nehme „die Existenzbedrohung von rund 100 jungen Menschen billigend in Kauf“ und schade dem Bildungs- und Wissenschaftsstandort Graz. Erst im September richteten die Vertreter der steirischen Hochschulen einen offenen Brief an die Landesregierung, jedoch ohne Reaktion der adressierten Politiker. Seit 1960 wurde das Heim auf der Ries betrieben.
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