Rache aus der Haft

Verurteilter Mörder wollte Anwalt vernichten

Gericht
18.12.2025 08:00

Im Landesgericht Krems fand kürzlich der Prozess gegen einen schwerkriminellen – längst inhaftierten – Serben, der die Existenz seines Ex-Verteidigers zerstören wollte, statt. Bei seinem fürchterlichen Komplott hatte der hoch manipulative Täter offenkundig zahlreiche Helfer. 

Es war eine außergewöhnliche Verhandlung, die kürzlich im Landesgericht Krems stattgefunden hat. Auf der Anklagebank saß Branko B. (70), ein gebürtiger Serbe, der von Jugend an immer wieder straffällig geworden war und 2015 – aus seiner Gefängniszelle – Auftragskiller engagiert hatte, die zwei seiner Ex-Komplizen töten sollten.

Das Verbrechen konnte letztlich vereitelt werden. Aber freilich bekam der verhinderte Initiator einen Mordprozess. Der renommierte Wiener Anwalt Manfred Arbacher-Stöger übernahm seine Vertretung. Doch selbst die beste Verteidigung half bei der vorliegenden Beweislast nicht. Branko B. wurde – zusätzlich – zu 18 Jahren Haft verurteilt, unbedingt.

Das grauenhafte Komplott des Häftlings
Sogleich schob er die Verantwortung für seine „ungerechte Bestrafung“ dem Verteidiger zu. Und er begann abermals, hinter Gittern einen teuflischen Racheplan zu entwerfen: Arbacher-Stöger müsse büßen, seine Existenz vernichtet werden.

In seinem Mordprozess vor einigen Jahren wurde Branko B. (rechts) zu 18 Jahren Haft verurteilt; ...
In seinem Mordprozess vor einigen Jahren wurde Branko B. (rechts) zu 18 Jahren Haft verurteilt; er gab daran seinem Verteidiger Manfred-Arbacher Stöger (links) die Schuld. Und bald schon begann der Täter, einen schrecklichen Racheplan gegen den Anwalt zu schmieden.(Bild: Krone KREATIV/Hans Klaustecht/APA-Picturedesk und Andi Schiel, Krone KREATIV)

Der Täter überredete in der Folge Mitinsassen – Ex-Klienten des Juristen – absurde Anzeigen gegen den Anwalt zu erstatten. Etwa, dass er ständig Unmengen an Drogen in alle österreichischen Justizanstalten schmuggeln würde. Und, und, und...

Unglaublich, aber wahr: Ein Fahnder glaubte den Beschuldigern und veranlasste umfangreichste – teure – Erhebungen. Am Ende deckten jedoch Ermittler des Landeskriminalamts Niederösterreich das Komplott des Serben auf. Fazit: Er wurde nun neuerlich verurteilt; zu 3,5 Jahren Haft. Wegen schweren Betrugs, Verleumdung, falscher Beweisaussage und der Fälschung von Beweismitteln.

Branko B. hat gegen den Schuldspruch Einspruch und Nichtigkeitsbeschwerde erhoben.

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