„Krone“-Gemeindeserie

„Drehen in Lessach jeden Cent dreimal um“

Salzburg
16.12.2025 11:00

In Lessach ist der Wegfall des Landes-Zuschusses beim Kindergartenbus ein großer Verlust. Was sich die 542-Einwohner-Gemeinde dank Ehrenamt noch leistet, ist ein eigener Skilift.

Spargedanken sind für Bürgermeister Peter Perner (ÖVP) in Lessach nichts Neues: „Wir drehen seit Jahren jeden Cent dreimal um“, so der Ortschef. Was ihn aber richtig sauer macht, ist der Rückzug des Landes in vielen kleinen Bereichen wie gerade der Wegfall des Zuschusses beim Kindergartenbus. „Bei uns liegen Bauernhöfe auf bis zu 1400 Meter Seehöhe. Von dort oben müssen wir die Kinder abholen.“

Das Dorf hat einen Budgetrahmen von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wenn es um Investitionen der letzten Jahre geht, ist das Gemeindehaus ein Aushängeschild. Mit der „HoamArt Stub’n“ zog auch der einzige Wirt im Dorf (Schwaiger- und Neu-Wirt sind zwar im Dorf noch zu lesen, aber längst geschlossen) ein. Perner: „Wir waren von 2014 bis 2019 ganz ohne Wirt. Das war für uns eine schwierige Zeit.“

Es gibt in Lessach noch einen eigenen Schlepplift.
Es gibt in Lessach noch einen eigenen Schlepplift.(Bild: Roland Holitzky)

In Lessach hält sich trotz der kleinen Strukturen eine Besonderheit: Es gibt bis heute einen eigenen Schlepplift. Die Kinder fahren von der Volksschule weg direkt auf die Piste. Der Lift ist nur bei genügend Schnee in Betrieb. Eine eigene Beschneiung gibt es nicht. Die Kosten laufen bei dem Pisten-Projekt nicht davon, weil auch viel Ehrenamt geleistet wird und das Pistengerät der Gemeinde gehört. Es werden damit auch Langlaufloipen präpariert.

Lessach

  • Einwohner: 542
  • Fläche: 72 Quadratkilometer
  • Bezirk: Lungau

Weit herum bekannt ist auch der Friedhof von Lessach: Jedes Grab mit hölzerner Einfassung und Kreuzen aus Schmiede- oder Gusseisen gleicht dem anderen. Perner: „Wir haben das in den 70er-Jahren so entschieden.“ Es soll ein Symbol dafür sein, dass nach dem Tod jeder gleich ist.

Weit herum bekannt: Der Friedhof von Lessach
Weit herum bekannt: Der Friedhof von Lessach(Bild: Roland Holitzky)

Der Bürgermeister ist darum bemüht, Jugend im Dorf zu halten. Ein aktuelles Baulandsicherungsprojekt mit bis zu 15 Parzellen soll dazu einen Beitrag leisten. Gemeindezusammenlegungen lehnt der Ortschef klar ab. „Wenn man die Kinder schon früh wegschickt, werden die Seitentäler irgendwann ganz aussterben.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt