Insolvenz jetzt fix:

Tankstellenbetreiber hat 190 Mio. Euro Schulden

Oberösterreich
05.12.2025 09:35

Das Linzer Familienunternehmen Stiglechner, Betreiber von österreichweit rund 140 Tankstellen, ist pleite. Nun wurden auch die Insolvenzanträge offiziell eingebracht – und sie offenbaren einen riesigen Schuldenberg von knapp 190 Millionen Euro.

Am Donnerstag hatten sich die Ereignisse beim Linzer Tankstellenbetreiber Stiglechner, wie berichtet, überschlagen: Nachdem aus dem Einstieg eines Investors nichts wurde, stand das 1923 gegründete Familienunternehmen vor der Pleite. Am Freitag wurden offiziell Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Eingereicht wurden Insolvenzanträge für zwei Unternehmen: Die Julius Stiglechner GmbH sowie die Stiglechner Tankstellen GmbH. Zusammen betreiben sie rund 140 Tankstellen der Eigenmarke iQ sowie Shell-, Eni- und bp-Tankstellen. Die Schulden in beiden Firmen zusammengerechnet belaufen sich laut Gläubigerschutzverband KSV1870 auf rund 188 Millionen Euro. Betroffen sind demnach etwa 570 Beschäftigte (ursprünglich war noch von 640 Mitarbeitern die Rede) und 270 Gläubiger.

Zwei Unternehmen sind insolvent
Die Julius Stiglechner GmbH ist die Kerngesellschaft der Stiglechner-Gruppe. Neben dem Betreiben der Tankstellen gehört auch der Handel mit Treibstoffen, Ölen, Fetten, Kaltreinigern und Frostschutzmitteln zum Geschäft. Die Passiva belaufen sich laut KSV1870 auf rund 166 Millionen Euro. 46 Millionen Euro davon sind besichert – das heißt, für diese Summe gibt es für die Gläubiger einen Gegenwert, etwa durch ein Grundstück.

Die Stiglechner Tankstellen GmbH wickelt den operativen Betrieb von Tankstellen, Shops und Waschstraßen ab. Die Schulden dieses Unternehmens liegen dem Gläubigerschutzverband zufolge bei rund 22 Millionen Euro.

Restrukturierung blieb erfolglos
Die Ursachen der Insolvenz liegen laut Angaben des Unternehmens in den „Auswirkungen der Corona-Krise“ mit „starken Absatzeinbrüchen“, dazu seien mit der Teuerung und dem „Ölpreisverfall“ noch „unvorhergesehene Preissteigerungen“ gekommen.

Die Verluste haben sich seit 2023 abgezeichnet. Im Rahmen eines Restrukturierungsprozesses wurden Tankstellen und andere Liegenschaften verkauft oder geschlossen – die Restrukturierung blieb aber letztlich erfolglos. Den Gläubigern wird nun vorerst die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

Die Masseverwalter werden darüber entscheiden, ob der Betrieb im Zuge des Insolvenzverfahrens fortgeführt werden kann.

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