Weniger Gäste, derselbe Spaß: König Charles feiert Weihnachten heuer deutlich intimer als gewohnt. Statt des sonst üblichen Großaufgebots mit rund 45 Gästen kommt die Königsfamilie auf dem Landsitz Sandringham heuer in kleinerem Kreis zusammen.
Mit dabei sind Prinz William und Prinzessin Kate samt Kindern sowie Prinzessin Anne mit Familie. Auf Camillas Kinder und Enkelkinder wird dieses Jahr verzichtet, sie feiern separat. Eines steht aber fest: Auch mit weniger Gästen wird es auf dem Landsitz des Königs laut, lustig – und manchmal herrlich absurd.
Wiegen, Gelächter, Matsch
Schon bei der Ankunft startet der royale Wahnsinn: Jeder Gast muss auf eine antike Waage steigen, um ein „Startgewicht“ für die Festtage festzuhalten – ein uraltes Ritual aus der Zeit von Edward VII. Am Ende wird erneut gewogen, damit der König sicher sein kann, dass auch wirklich alle genug gegessen haben. Das Ergebnis: Gelächter, Gekicher und der ein oder andere verstohlene Blick auf die Anzeige.
Draußen im Dezembermatsch geht es dann sportlich zu: Die männlichen Royals – mit der wahrscheinlichen Ausnahme von Charles – liefern sich das traditionelle Weihnachts-Fußballmatch gegen die Angestellten des Landguts. Schlamm, Rempler, Jubel.
Weihnachtsschmuck und Lachen
Nach dem Match folgt das Aufpolieren: ein heißes Bad, ein schneller Umzug – und dann Afternoon Tea, inklusive Scones, Marmelade und königlichem Tratsch. Währenddessen schmücken die Kinder zusammen mit den Erwachsenen die bis zu sechs Meter hohe Norfolk-Fichte. König Charles setzt – wie einst Prinz Philip – persönlich den goldenen Stern auf die Spitze. Die Glasengel aus Queen Victorias Zeiten verleihen dem Baum den nostalgischen Touch, den die Familie liebt.
Um 18 Uhr ist Bescherung – eine Abweichung von britischer Tradition, aber ein Highlight für die Kinder. Die Royals schenken sich gerne Scherzgeschenke. Die PackerIn werden laut den Memoiren von Prinz Harry sofort wild aufgerissen und überall liegen Geschenkpapierfetzen herum.
Da wird gelacht, gejubelt und manchmal auch errötet. Furzkissen beliebt Präsente sein, Queen Elizabeth bekam einmal einen singenden, elektrischen Plastikfisch, der immer noch in Sandringham an einer Wand hängen soll. Dass die Geschenke nach Rangordnung verteilt werden, ist wohl die einzig steife Komponente des bunten Chaos. Prinz William will das als König abschaffen, weil es ihm leidtut, dass seine geliebte Cousine Zara Tindall immer ganz zum Schluss drankommt. Der Tochter von Queen Anne selbst scheint die Tradition aber nichts auszumachen.
Sie schwärmt regelmäßig vom royalen Weihnachten in Sandringham und verriet, dass es ihr gefällt, auch noch als Erwachsene einen prall gefüllten Weihnachtsstumpf am Bettpfosten vorzufinden.
Tiara, Alkohol und Scharade
Abends steigt das formelle Weihnachtsdinner. Abendkleider, Smokings, Tiaras, aber die Stimmung bleibt locker. Die verstorbene Queen Elizabeth liebte es, die schlechten Witze aus den Weihnachtscrackern vorzulesen, und diese Tradition lebt weiter.
Während Gans und Rindfleisch serviert werden, gönnt sich die Familie festliche Cocktails und am Ende des Abends spielen sie, ganz bodenständig, Scharaden. Der Abend endet, wenn der König schlafen geht.
Nach dem schweren Jahr tut dieser heitere Heiligabend besonders gut. Charles, der noch immer in Behandlung wegen seiner Krebsdiagnose ist, lässt sich die Stimmung nicht verderben. Er erfüllt seine royalen Pflichten und zeigt sich optimistisch – mit gutem Grund, denn seine Ärzte reduzieren im neuen Jahr seine Behandlungen.
Am 25. Dezember folgt das große Familien-Foto-Highlight: der Kirchgang. Prinz William und Prinzessin Kate erscheinen mit George, Charlotte und Louis – und wie jedes Jahr entzückt die Mini-Royals-Front die wartenden Fans. Mittags gibt es traditionell Truthahn, gefolgt vom dekorativen „Yuletide Log“ zum Tee.
Und dann kommt der große Unterschied zu früher: Während Queen Elizabeth bis Februar in Sandringham blieb, fährt Charles nach dem Boxing-Day-Jagdtermin direkt weiter nach Birkhall in Schottland – sein persönlicher Rückzugsort mit Camilla.
Ein Weihnachten voller Emotion, Tradition – und einem Hauch königlicher Verrücktheit. Genau so lieben die Briten ihre Royals.
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