Eine routinemäßige Kontrolle hat in der steirischen Gemeinde Ranten Erschreckendes zutage gefördert: Das Trinkwasser ist mit Arsen belastet – und das deutlich über dem gesetzlich zulässigen Grenzwert. Für den Verzehr ist es damit nicht geeignet. An der Behebung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
„Das Wasser darf natürlich nicht getrunken werden“, sagt Bürgermeister Franz Kleinferchner. Eine kürzlich erfolgte Routinekontrolle der Wasserversorgung in den Ortsteilen Seebach und Ratschfeld ergab einen Arsenwert von gleich 31 Mikrogramm pro Liter – gut dreimal so hoch wie der gesetzliche Grenzwert von zehn Mikrogramm.
„Wir haben sofort die Bevölkerung informiert, sämtliche relevante Angaben wurden auf der Gemeindehomepage veröffentlicht, zudem sind wir alle betroffenen Haushalte persönlich abgefahren.“ Sicher ist sicher.
140 Haushalte betroffen
Betroffen sind rund 140 Haushalte der knapp 1200 Einwohner zählenden Ortschaft im Bezirk Murau. Die Bewohner müssen bis auf Weiteres auf Flaschenwasser ausweichen. „Auch im Feuerwehr-Rüsthaus kann jederzeit Trinkwasser abgeholt werden“, ergänzt Kleinferchner.
Die Ursache für die Verunreinigung ist Gegenstand laufender Untersuchungen. „Vermutlich stammt das Arsen aus der Quelle beziehungsweise aus dem umliegenden Gestein. Sobald wir genau wissen, wo das Problem liegt, leiten wir technische Maßnahmen ein“, erklärt der Bürgermeister. Geplant ist der Einsatz einer speziellen Aufbereitungsanlage, „wir hoffen, dass wir diese schon nächste Woche bekommen.“
Wie lange das belastete Wasser bereits konsumiert wurde, lässt sich nicht genau sagen. „Bei der letzten Kontrolle im Sommer war noch alles in Ordnung“, weiß der Bürgermeister.
Ergebnis mit Seltenheitswert
Experte Georg Harb von der Grazer Meduni, spezialisiert auf Wasserhygiene, betont, dass Situationen wie jene in Ranten eine Ausnahme darstellen würden: „Arsen gehört zu den Halbmetallen und wird bei Untersuchungen nur sehr selten gefunden.“ Eine solche Verunreinigung könne, so wie vom Bürgermeister vermutet, geologisch bedingt sein.
Schwerpunktaktion nicht lange her
Ähnliches berichtet auf „Krone“-Anfrage die Agentur für Ernährungssicherheit (Ages): „In einer Schwerpunktaktion im Jahr 2024 wurden 207 Wasserversorgungsanlagen in ganz Österreich auf eine mögliche Belastung mit Schwermetallen überprüft. Bei zwei Proben war der in der österreichischen Trinkwasserverordnung festgelegte Parameterwert von zehn µg/L für Arsen überschritten.“
Die zentrale Frage nach gesundheitlichen Risiken wollte am Dienstag niemand offiziell kommentieren. Nur so viel: „Wenn die Arsen-Belastung den Grenzwert um das Dreifache überschreitet, ist der Konsum auf Dauer sicherlich gesundheitsschädlich.“
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