„Train Dreams“

Tief bewegendes Lebensdrama schürt Oscar-Hoffnung

Unterhaltung
23.11.2025 06:05

Nicht viele Worte, dafür große Gefühle gibt es im neuen Film „Train Dreams“. Mit dem auf leise Art gewaltigen Streifen bringt sich Hauptdarsteller Joel Edgerton in eine gute Award-Position.

Auch wenn wir uns gerne anders sehen – der Mensch ist nur ein kleines Rad in den Vorgängen der großen Natur. Dieses Bild vermittelt das stille Meisterwerk „Train Dreams“, das jetzt auf Netflix gestartet ist. Darin wird nicht mehr als das einfache Leben des Tagelöhners und Holzfällers Robert Grainier nachgezeichnet, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts im ländlichen Amerika durchschlägt. Und doch packt einen dieses stille Leben und diese wortkarge Hauptfigur.

Denn Joel Edgerton schafft es, ohne große Dialoge ein hochemotionales Ergebnis abzuliefern. Aber Achtung, „Train Dreams“ ist keine Western-Romanze. Denn das Leben von Grainier ist von Schicksalsschlägen durchzogen, die unter die Haut gehen. Nichts für einen lockeren Filmabend, dafür lässt einen die Geschichte nachher lange nicht los.

„Train Dreams“ auf Netflix.
„Train Dreams“ auf Netflix.(Bild: Netflix)

Und während in dem Film zwar die tiefgreifenden Veränderungen dieser Epoche im Westen der USA zwischen Einöde und Modernisierung miterzählt werden, gerät er doch nie zur Geschichtsstunde.

Felicity Jones spielt die junge Gladys, in die sich Robert verliebt und mit der er eine Familie ...
Felicity Jones spielt die junge Gladys, in die sich Robert verliebt und mit der er eine Familie gründen möchte.(Bild: Netflix)

Das Drama ist zwar gerade erst gestartet, wird aber von Kennern bereits als Geheimtipp für die kommenden Oscars gehandelt. Denn während Netflix viele Millionen in die Vermarktung von Blockbustern wie „Frankenstein“ oder „The House of Dynamite“ gesteckt hat, könnte dieses bildgewaltige Werk von Clint Bentley (er wurde 2023 bereits für „Sing Sing“ für einen Oscar nominiert) nach dem Roman von Denis Johnson jetzt noch zur Aufholjagd ansetzen. Denn die Botschaft des Films könnte vielen Jurymitgliedern besonders gefallen.

Der Regisseur und Drehbuchautor erklärt: „Robert Grainier tut nichts, was den Lauf der Geschichte ändert. Er kämpft nicht in einer wichtigen Schlacht und ist nicht für eine entscheidende Erfindung verantwortlich. Aber er lebt ein tiefes und reiches Leben. Darin liegt etwas Universelles, und darum wollte ich diese Geschichte unbedingt erzählen.“ Ein Preisregen für dieses Werk wäre jedenfalls wünschenswert.

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