Politik Inoffiziell

Wie lange hält sich WK-Chefin Barbara Thaler?

Tirol
22.11.2025 10:00

Das Eis, auf dem sich Tirols Wirtschaftskammer-Präsidentin bewegt, wird immer dünner. Auch in der Tiroler Volkspartei rumort es – und zwar in Hinblick auf die Landtagswahl 2027.

Langsam, aber sicher droht das nur mehr sehr dünne Eis, auf dem sich die Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, Barbara Thaler, bewegt, Risse zu bekommen. Erwartungsgemäß gab es nach dem „Krone“-Bericht zahlreiche Reaktionen und auch Zustimmung dafür, dass Thaler Kindesweglegung betreibe, wenn sie nun einzig und allein die Bundesebene und den mittlerweile geschassten WKO-Präsident Harald Mahrer für die WK-Misere verantwortlich macht.

„Das Sägen am Stuhl der Frau Präsidentin wird immer stärker und hörbarer“, formuliert es ein ÖVPler – freilich (noch) hinter vorgehaltener Hand. Es scheint, als wolle niemand in der ÖVP bzw. in deren Teilorganisation Wirtschaftsbund sowie in der Wirtschaftskammer (beide sind sehr eng miteinander verflechtet, der schwarze Wirtschaftsbund besetzt fast drei Viertel aller Kammermandatare) sozusagen den ersten Stein werfen.

Dem Vernehmen nach brodelt es aber nicht nur im Wirtschaftsbund, sondern ist Thaler auch bei diversen Sitzungen des mächtigen Bauernbundes und des AAB Tirol immer wieder Gesprächsthema. Motto: Wie lange schleppen wir diese Belastung für die gesamte Partei in Hinblick auf die Landtagswahl 2027 noch mit?

(Bild: Christof Birbaumer)

Urwahl als entscheidender Knackpunkt?
Warum wird das Eis für die WK-Präsidentin zudem immer dünner? Die Antwort ist relativ einfach. Thaler ist im Gegensatz zu einem Landtagsabgeordneten nicht direkt gewählt, hat also kein Mandat, auf das sie beharren kann. Der Wirtschaftsbund erhielt zwar bei der letzten WK-Wahl im Frühjahr fast 70 Prozent der Stimmen, aber bei dieser Wahl handelt es sich um eine sogenannte Urwahl. Das heißt, die sich daraus bildenden Gremien bis hin zum Wirtschaftsparlament wählen dann letztlich den Präsidenten bzw. die Präsidentin.

Selbst im Wirtschaftsbund, dem Thaler als Landesobfrau vorsteht, wird der Rückhalt zusehends schwächer. Der Grund ist auch hier rasch erklärt: Man erinnere sich an die Kampfabstimmung im Februar des Vorjahres, wo sich Thaler gegen Wirtschaftslandesrat Mario Gerber mit 58 zu 42 Prozent klar durchsetzte. Damals hatten sich im Vorfeld acht der neun WB-Bezirksobleute für Gerber ausgesprochen. Als frisch gekürte Präsidentin räumte Thaler dann auf – „entfernte“ die Bezirksobmänner von Kufstein (Manfred Hautz) und Kitzbühel (Peter Seiwald).

Böses Blut erzeugte aber auch, dass der Bezirksgeschäftsführer von Kufstein, Peter Wachter, vor die Tür gesetzt wurde. Hier ist bereits ein arbeitsgerichtlicher Prozess im Laufen – dem Vernehmen nach wird dieser für die Kammer alles andere als gut ausgehen.

Dass nach der FPÖ nun auch die Liste Fritz Barbara Thaler Konsequenzen nahelegt, sprich den Rücktritt empfiehlt, macht die Sache nicht besser. In Summe also viele düstere Wolken, die derzeit am politischen Himmel von Thaler hängen.

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